Lebensqualität: „Saisoneröffnung” am Ende der Sickenhöfer Mühlstraße

Bei der Pflanzenbörse in der Sickenhöfer Mühlstraße gab es reichlich Auswahl.

Im August 2013 wurde ein einst verwildertes Areal am Ortsrand von Sickenhofen offiziell an die Bürger des Babenhäuser Stadtteils übergeben. Zuvor war es von Teilnehmern des Beschäftigungsprojekts „Mein Impuls 50Plus“ des kommunalen Jobcenters umgestaltet worden.

Fünf arbeitsuchende Menschen über 50 Jahre bekamen durch das Projekt die Möglichkeit, ihre Talente und Fähigkeiten im gärtnerischen und handwerklichen Bereich zu entdecken und über diesen Weg im Idealfall eine Arbeitsstelle zu bekommen.

Das Projekt wurde von der Kreisagentur für Beschäftigung begleitet, Ideengeber waren der Sickenhöfer Ortsbeirat und der Ortsverschönerungsverein. Die erfahrene Gartenspezialistin Heide Jakob brachte das nötige Fachwissen mit, wählte die für den Standort passenden Pflanzen. Neun Monate nach Beendigung des Arbeitslosenprojekts feierten die Sickenhöfer nun die „Saisoneröffnung“ der kleinen, parkähnlichen Anlage am Ende der Mühlstraße.

Wer das Gelände seither nicht gesehen hatte, war überwältigt: Die Blumenwiese, die im vergangenen Jahr ausgesät worden war, steht derzeit in voller Blüte. Die Saatmischung hatte Heide Jakob so ausgewählt, dass die Wiese im Sommer ein Paradies für Schmetterlinge wird. Die bunten Falter sind stark gefährdet; in den zurückliegenden 20 Jahren ging ihr Bestand um fast 50 Prozent zurück, wie die Europäische Umweltagentur ermittelt hat.

In Sickenhofen finden Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und andere Insekten nun reichlich Nahrung. Auch Eidechsen halten sich gern auf warmen Steinen und in Wurzelstöcken auf, die von Umbauarbeiten übriggeblieben sind. Zwei Insektenhotels - ebenfalls ein Ergebnis des Projekts „Mein Impuls 50Plus“ - wurden zusätzlich aufgestellt, ein Schild gibt Besuchern Informationen über die ökologische Bedeutung des Areals.

Darüber hinaus dient die Anlage aber auch als Freizeitgelände und geselliger Treffpunkt. Am Samstag trafen sich dort Mitglieder von Ortsbeirat und Ortsverschönerungsverein, sowie Anlieger. An sie ging der Dank von Bettina Mathes. „Die Anwohner der Mühlstraße haben sich vorbildlich um die Anlage gekümmert, an heißen Tagen die Pflanzen gegossen und das Gelände von Unkräutern freigehalten.“ Dank ihnen habe sich die Vegetation so gut entwickeln können.

Bei Kaffee und Kuchen konnten sich Besucher des kleinen Paradieses von den fachkundigen Mitgliedern des Ortsbeirats die Bedeutung der Blumenpracht als Biotop erläutern lassen. So erfuhr man, dass etwa 80 Prozent der Pflanzen hierzulande auf Insektenbestäubung angewiesen sind.

Zudem gab es eine Pflanzentauschbörse, bei der so mancher Liebhaber von dekorativen Zimmer-, Balkon- und Teichpflanzen fündig wurde.   mel

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