Ole (12), Annabell (13) und Moritz (13) sind zum ersten Mal auf dem Jugendkirchentag und hellauf begeistert. „Ich find’s sehr schön, das Programm ist abwechslungsreich“, sagt Ole. Und was gefällt ihnen am besten? „Chillen am Main“, meint Moritz, „die Konzerte, der Magier und die Bootsparty“, ergänzt Annabell. Auch die Gottesdienste seien sehr schön gestaltet und abwechslungsreicher als normale Gottesdienste. Die drei sind Konfirmanden aus Fischbachtal und bei der betreuten Fahrt dabei, die die Gemeindepädagoginnen Manuela Bodensohn und Ann-Katrin Büchler zusammen mit weiteren Teamern organisiert haben. Übernachtet wird in der Leibnizschule. Moritz findet das spannend. Man lerne selbstständiger zu werden und sich selbst zu versorgen, sagt er.
Mehrere Gruppen aus dem Vorderen Odenwald
Aus dem Dekanat Vorderer Odenwald ist eine bunt gemischte Truppe angereist – 18 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren aus Groß-Zimmern, Dieburg, Groß-Umstadt und Fischbachtal. Dazu kommen sieben Teamer. „Eine irre nette Gruppe“, freut sich Manuela Bodensohn, es seien allesamt „Jugendliche, die Lust haben mitzumachen und ihren Glauben zu leben“. An der Konfirallye am Samstag nehmen ebenfalls verschiedene Gruppen aus dem Vorderen Odenwald teil. Zum Beispiel die 18 Konfis aus Klein-Umstadt und Raibach mit Pfarrerin Michaela Meingast und Betreuerinnen. Saskia (13), Kim (13) und Joel (12) hatten ihren Spaß. Nur an zwei Stationen hatten sie kein so glückliches Händchen, erzählen sie – als sie wildfremde Menschen fragen sollten, ob sie ihnen einen Gegenstand leihen und beim Auf- und Abbau eines Zeltes. Am Ende halten die Konfis dennoch eine Urkunde in der Hand.
Abwechslungsreiches Programm
Die Themenparks waren in der Stadt verteilt: am Main, in der Fußgängerzone und im Büsingpark. Der dortige Themenpark stand unter dem Motto „Offen für Schöpfung“ und wurde von der Evangelischen Jugend Vorderer Odenwald zusammen mit der aus dem Odenwald und aus Hungen vorbereitet. Hier konnten die jungen Leute beim Menschen-Kicker mitspielen, sich im Hochseilgarten durch die Bäume hangeln, Liegestühle basteln und vieles mehr oder einfach nur im Grünen relaxen. Die Tage begannen jeweils mit einem Gottesdienst und endeten mit Abendsegen und Gute-Nacht-Kirche. Dazwischen gab es für die Jugendlichen Konzerte, Arbeitsgruppen und Diskussionen sowie Bibelarbeiten, Sportmöglichkeiten und Partys. Das Treffen stand in diesem Jahr passend zur internationalen Stadt Offenbach und den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Zeichen der Offenheit für andere Kulturen und Religionen. Weitere Highlights waren die Bootstour-Party auf dem Main und der Auftritt des Liedermachers Samuel Harfst im stimmungsvoll mit hunderten von Kerzen erleuchteten Innenhof des Büsing Palais.
Mit wachen Augen in der Welt
Bereits bei der Eröffnung am Donnerstag hatte Hessens stellvertretender Ministerpräsident Tarek Al-Wazir den Austragungsort des diesjährigen Jugendkirchentags als ideal gelobt: „Offenbach ist eine der internationalsten Städte Deutschlands. Wer hier aufwächst, begegnet vielen Kulturen auf engem Raum – und lernt, dass mit Offenheit und Toleranz vieles gelingt.“ Bei einem Gottesdienst hatte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung am Freitag für einen „Glauben mit wachen Augen“ geworben. Es sei wichtig, zu erkennen, wo andere in Not seien und ihnen zu helfen. Menschen, die in Deutschland Schutz suchten, sollten „bei uns willkommen geheißen werden“. Gleichzeitig müssten sich die Länder Europas auf das besinnen, „was dem Frieden dient“, so Jung. Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Hessen-Nassaus, Ulrike Scherf, erklärte in einer Bibelarbeit am Samstag, dass „alle Menschen vor Gott unbezahlbar“ seien. Jeder habe besondere Gaben und Talente. „Du kannst etwas daraus machen und an der Welt mitarbeiten“, machte die Theologin ihren jungen Zuhörerinnen und Zuhörern Mut zum Engagement.
Hintergrund Jugendkirchentag
Alle zwei Jahre lädt die EKHN Jugendliche zu den „g(o)od days & nights“, ein. Nach den Städten Gießen, Wiesbaden, Friedberg/Bad Nauheim, Rüsselsheim, Mainz, Michelstadt und Darmstadt war in diesem Jahr Offenbach Gastgeber. Die Zielgruppe sind Mädchen und Jungen zwischen 13 und 18 Jahren, aber auch junge Erwachsene. Mit der Großveranstaltung will die Kirche ein Forum für junge Menschen bieten, um über sich und ihren Glauben nachzudenken, sich kennenzulernen und auszutauschen, eine schöne Zeit zu genießen und zu spüren, dass sie Teil einer großen Gemeinschaft sind. Möglich wird die Großveranstaltung unter anderem durch das Engagement von hunderten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Der nächste Jugendkirchentag ist in Weilburg an der Lahn vom 31. Mai bis 3. Juni 2018. Internet: www.good-days.de (Text / Fotos: sr)
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