Bachgauschule: Eingebrannte Erinnerungen - Dr. Deppert als Zeitzeuge an der Bachgauschule

Auf Einladung des Geschichtslehrers Michael Gremler kam Dr. Fritz Deppert erneut an die Bachgauschule.

Letzten Sonntag wurde in Frankfurt eine Luftmine entschärft. Gefüllt mit 1,4 Tonnen Sprengstoff sollte sie beim Luftangriff die Dächer abdecken, damit die folgenden Brandbomben ihre Arbeit besser verrichten konnten. Fritz Deppert war zwölf Jahre alt als derartige Luftminen Darmstadt trafen. Was folgte, war die Brandnacht vom 11. bis 12. September 1944, bei der etwa 80% der Darmstädter Innenstadt zerstört wurden. Etwa       11.500 Menschen fanden den Tod, darunter 2.300 Kinder unter 16 Jahren.

Fritz Deppert hat das Geräusch einer Luftmine immer noch im Ohr. Nur zwei Häuser weiter schlug die Mine in ein Haus ein und der Bub wurde im Luftschutzkeller durch die Luft geschleudert.  
Die Erinnerungen an diese Nacht haben sich dem ehemaligen Leiter der Bert-Brecht-Schule in Darmstadt in das Gedächtnis eingebrannt. Die Bilder sind ihm auch jetzt noch, über 70 Jahre nach der Brandnacht, gegenwärtig. Gerüche und Geräusche sind mit den Erinnerungen verbunden. „In dieser Nacht bin ich auf einen Schlag erwachsen geworden“, erzählte er vor dem Abiturjahrgang der Bachgauschule.
Im Anschluss an den Film „Brandmale“ beantwortete Deppert die interessierten Fragen der Schülerinnen und Schüler offen und ehrlich. Dabei ging es um seine eigene Einschätzung und Erfahrung, er wurde nach der Prägung durch die Hitlerjugend und seiner Meinung zu den britischen Bomberpiloten gefragt. Die Entwicklung in der Nachkriegszeit wurde ebenso nachgefragt wie die Möglichkeit, das Erlebte zu verarbeiten.
Gerade der persönliche Bezug beeindruckte die Abiturienten sehr stark, denn erlebte Geschichte, von Zeitzeugen vorgetragen, ist authentischer als Berichte in Büchern. „Diese Veranstaltung hat meine Ansichten verändert“, gestand daher auch ein Schüler. Es bleibt zu hoffen, dass alle Abiturienten der Bachgauschule dem Aufruf von Deppert Folge leisten: „Sie müssen zur Wahl gehen und unsere Demokratie verteidigen!“.      GO

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