Dr. Deppert zu Gast an der Bachgauschule: Mit Zeitzeugen Geschichte erleben

Dr. Fritz Deppert mit dem Abiturjahrgang der Bachgauschule.

Das Geräusch des Sturmes wird Dr. Fritz Deppert immer in Erinnerung bleiben. Dabei handelte es sich um einen von Menschen gemachten Sturm. In einer einzigen Nacht im September 1944 hatten britische Bomber Darmstadt nahezu vollständig zerstört. Feuer griff um sich und erstickte Menschen, die in den Kellern Unterschlupf gesucht hatten. Glücklich konnte sein, wer auf den Straßen den richtigen Weg genommen hatte und dem Inferno der Flammen entkommen konnte.

Auf diesem Weg sahen manche Menschen entsetzliche Szenen, die sie mehr als sechzig Jahre später immer noch bewegen. In dem Film „Brandmale“ berichten Zeitzeugen über ihre Erlebnisse in diesen schrecklichen Stunden. Unter ihnen war Dr. Fritz Deppert, der als 11-jähriger Schuljunge die Brandnacht erlebt und überlebt hat. Die Geschehnisse dieser Nacht haben auch bei ihm tiefe Spuren hinterlassen.
Deppert, Dichter und ehemaliger Direktor der Bertold-Brecht-Schule, hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen über die Sinnlosigkeit von Krieg aufzuklären. Jetzt war er erneut Gast an der Bachgauschule, sah sich zusammen mit dem Abiturjahrgang den Film „Brandmale“ an und stand danach für ein Gespräch zur Verfügung. Sein authentischer Bericht über die Brandnacht sorgte bei nicht wenigen Zuhörern für Gänsehaut-Momente und Bedrückung. „War das Bombardement gerechtfertigt oder war es eine Gräueltat?“, „Wie haben Sie die Ankunft der Amerikaner erlebt?“, die Fragen der Schüler waren sehr vielfältig und befassten sich auch mit der Zeit nach der Flucht aus Darmstadt. Die Familie Depperts wurde im Odenwald einquartiert und wegen der Zwangseinweisung waren Flüchtlinge nicht willkommen. Hier bot sich ein Vergleich mit der derzeitigen Situation von Flüchtlingen an, die vor Krieg fliehen und nach Deutschland kommen.
„Lasst die Kriege sein“ fordert ein Zeitzeuge in dem Film Brandmale. „Krieg ist grundsätzlich schlecht“, meint Deppert und fordert die Schüler auf, es nicht noch einmal soweit kommen zu lassen.    GO

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