Grenzgang in Langstadt: Förster erklären das Rettungspunktesystem im Wald

Los geht’s! 62 Wanderer machten sich zusammen mit den Förstern auf den Weg in Richtung Wald.

Regnerisches Wetter war vorausgesagt, doch pünktlich zum Start des Grenzgangs schien am Montag, dann doch noch ein wenig die Sonne durch. Wenn auch nur kurz. Traditionell veranstaltete die Karnevalsabteilung des TSV Langstadt ihren Grenzgang. Über 62 Wanderfreudige trafen am Kirchplatz zusammen, um Richtung Schafheim zu wandern.

„Die Wanderung mussten wir, aufgrund der Wettervorhersage, leicht verkürzen“, sagte Revierförster Lothar Seipp. Aus siebeneinhalb Kilometern wurden circa sechs. Zusammen mit seiner Kollegin, Tanja Wöber, führte Seipp die Teilnehmer durch den Wald zwischen Langstadt und Schaafheim. Unter anderem vorbei an dem sogenannten „Dreimärker“. Das ist der über 150 Jahre alte Grenzstein zwischen Babenhausen, Langstadt und Schaafheim.
Insgesamt acht Themen rund um den Wald erklärte das Förster-Gespann. Darunter auch die Bedeutung der 15 Rettungspunkte im Babenhäuser Forst. Diese sind an „markanten Punkten angebracht, wie die Wasserwerks-kurve zwischen Hergershausen und Eppertshausen oder dem Minigolfplatz bei Langstadt “, so Seipp. Sollte also im Wald ein Unfall oder ähnliches passieren, treffen sich die gerufenen Einsatzkräfte an dem jeweiligen Punkt, um von dort aus zum Unfallort zu gelangen. Dieses System kommt in ganz Hessen zum Einsatz und kann auch mithilfe einer App nachverfolgt werden.
Ein weiteres Thema war die Bewirtschaftung und Verteilung der Wälder. Gerade in Babenhausen sei es schwierig, die Besitzverhältnisse des Forsts zu entschlüsseln. Denn hier galt früher die sogenannte „Realverteilung“. Bedeutet, dass bei Vererbung der privaten Waldabschnitte, jeder Erbe den gleichen Anteil erhielt. Das führte zu einer Zerstückelung der Besitzverhältnisse im Wald. Laut Seipp „wissen viele Waldbesitzer gar nicht mehr, wo genau ihr Grundstück anfängt beziehungsweise liegt.“ Ein Umstand der die Bewirtschaftung durch den Förster und die damit verbundene Grenzfindung nicht gerade vereinfacht. „Wir können auch nicht genau sagen wo wir Wirtschaften dürfen und wo nicht. Deshalb bleiben besonders an Grenzen, kleinere Waldstücke unbenutzt,“ erklärt er das Problem.
Nach der Wanderung warteten im Sportlerheim Kaffee und Kuchen auf die Teilnehmer. Eigentlich sollte die Kaffeepause bereits im Wald stattfinden, das Wetter ließ dies jedoch nicht zu. Auch die geplante Einlage der Karnevalabteilung wurde bereits im Voraus abgesagt. Zum Abschluss wurde noch zusammen gegrillt. Neben Würstchen gab es „närrische Steaks“, eine Kreation aus Schweine-Steaks mit Kochkäse.     mro

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