Nach ersten Untersuchungsergebnissen sind die Fische gesund und wohlauf und entwickelten in den Aquarien des Forschungslabors normale Bewegungsabläufe und übliches Schwimmverhalten. Dies führte zu einer umfangreichen Untersuchung des Gewässers um eine mögliche Verunreinigung der Gersprenz auszuschließen. Auch hier waren die Befunde normal und zeigten keine Schadstoffbelastung oder Kontamination durch Sondermüll oder Giftstoffe.
Bei einem Termin vor Ort wurde die Anlage von Fachleuten des Wasserverband Gersprenz ausgiebig untersucht und mit Hilfe eines Spiegelhypsometers kam man der Sache auf die Spur. Martin Faustmann, von der unteren Naturschutzbehörde, musste hierbei feststellen: „Die Fischtreppe wurde mit einem falschen Steigungswinkel verbaut“ und dies macht die eigentliche Hilfe zur Überwindung von Höhenunterschieden nun zu einer sogenannten Steigungsfalle. Nur außergewöhnlich starke Fische sind nun in der Lage die Fischtreppe zu überwinden. Es ist nicht auszuschließen, dass bei den seitherigen Überquerungsversuchen bereits einige Fische zu Tode gekommen sind. Insbesondere kleinere und schwächere Tiere haben kaum eine Chance die Fischtreppe zu überwinden.
Die Experten haben nun ermittelt, dass zwei Treppenstufen zu wenig verbaut wurden und nun nachträglich verbaut werden müssen. Hierfür muss die Gersprenz abermals abgesperrt werden um die „Reparatur“ sicherstellen zu können, die allerdings erst nach der Laichzeit erfolgen kann. Die Kosten für die nun erforderliche Baumaßnahme wird etwa 95.000 betragen und somit unter der Regulationskostenregelung der Unteren Naturschutzbehörde liegen. Das heißt, die Kosten wird die Stadt Babenhausen zu tragen haben, da die Erstellung vom Wasserverband Gersprenz getragen wurde, aber Reparaturen zu Lasten der jeweiligen Kommune gehen. Ein weiteres Loch für den Haushalt 2020 zeichnet sich also ab. hz
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