Pressemitteilung Regierungspräsidium Darmstadt: Treppen für den Fischaufstieg in der Gesprenz

Sanierungsmaßnahmen im Bereich Konfurter Mühle nähern sich dem Abschluss

Saniertes Abschlagswehr zum Ohlebach vom Unterwasser aus betrachtet.      Foto: rp

 

Anfang der 2000er Jahre hat die Konfurter Mühle an der Gersprenz bei Babenhausen ihren Betrieb eingestellt. Seitdem wurden unter Einsatz auch von Mitteln des Landes Hessen zahlreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Für die letzte Maßnahme – den Bau einer fischpassierbaren Rampe – hat das Regierungspräsidium Darmstadt jetzt die Genehmigung erteilt.

Die rund 50 Meter lange Riegelrampe besteht aus einer Reihe von Kammern, durch die Fische über eine Höhe von über einem Meter aufsteigen können. Die Fischaufstiegshilfe ist der letzte Baustein zur Verbesserung der Gewässerökologie, um die sich die Stadt Babenhausen und der Wasserverband Gersprenzgebiet seit 2006 bemühen.
In der Vergangenheit teilte sich die Gersprenz im Bereich der Mühle in drei Arme und floss – je nach Höhe des Wasserstands - teilweise über den ehemaligen Mühlgraben zum Wasserrad hin ab oder über ein Absturzbauwerk nördlich um den Mühlenkomplex. Bei höheren Abflüssen nahm das Wasser seinen Weg über einen in südliche Richtung verlaufenden künstlichen Graben zum parallel laufenden Ohlebach. Die Gesamt-Situation war insofern nachteilig, als die Gersprenz stark aufgestaut und die Fischwanderung unterbunden war. Darüber hinaus war das Abschlagswehr zum Ohlebach dringend sanierungsbedürftig.
Eine 2006 in Auftrag gegebene hydraulische Studie ermittelte die Möglichkeiten für eine Bauwerksabsenkung und die Herstellung der Fischpassierbarkeit. Die darin aufgezeigten Maßnahmen wurden in den Folgejahren unter fachlicher Begleitung des Regierungspräsidiums umgesetzt und entsprechend genehmigt. Der erste Schritt war 2008 die Neugestaltung der Überfahrt am ehemaligen Mühlgraben durch die Stadt Babenhausen. Diese sanierte 2016 auch das Abschlagswehr zum Ohlebach unter Absenkung der Kronenhöhe um 20 Zentimeter. Mit der jetzt genehmigten Maßnahme in der Trägerschaft des Wasserverbands Gersprenzgebiet, deren Umsetzung für 2017 vorgesehen ist, wird die Kronenhöhe des nördlichen Absturzbauwerks (Gersprenz-Umfluter) um circa 40 Zentimeter abgesenkt und der Absturz wird durch eine fischpassierbare Riegelrampe ersetzt.
Nach der Umgestaltung sind folgende wasserwirtschaftlichen und gewässerökologischen Ziele erfüllt: Die Hochwasserregelung hat sich erheblich verbessert. Es ist jetzt möglich, den Hochwasserrückfluss ausgewogener zu verteilen bzw. zu steuern, da man je nach Wasserstand die im Abschlagswehr eingelassenen Stahlschutztafeln heben oder absenken kann. Bei Niedrig- und Mittelwasser verbleibt wesentlich mehr Wasser in der Gersprenz, was zu einer höheren Energiegewinnung bei der unterhalb liegenden Stadtmühle Babenhausen führt. Im Vergleich zu Vorher ist der Wasserspiegel im Aufteilungsbereich um 30 Zentimeter abgesenkt, was eine erheblich Verkürzung der Länge des oberwasserseitigen Stauraums bedeutet.
Gemeinsam mit der Herstellung der Fischpassierbarkeit verbinden die Maßnahmen an der Konfurter Mühle die Hochwasserschutzziele mit den Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie.      rp

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