Rathaussturm Carnevalverein Babenhausen: „Hört endlich auf das Jammern und kommt aus euren dunklen Kammern!“

Strahlender Sonnenschein trotz klirrender Kälte lockte am Samstagvormittag zahlreiche warm eingepackte Narren aus Nah und Fern auf den Rathausvorplatz. Alle warteten gespannt auf den Einmarsch der närrischen Hoheiten, um gemeinsam die fünfte Jahreszeit einzuläuten. Ein Brauch, bei dem sich die Stadtvorderen regelmäßig trotz Gegenwehr geschlagen geben müssen. 

In Begleitung der Garden samt Elferrat und Hofstaat kamen die Tollitäten pünktlich um 11.11 Uhr auf den Marktplatz eingelaufen und positionierten sich provokant auf den Stufen zum Rathaus. Der CVB-Chef Klaus Fengel stellte dem jubelnden Narrenvolk sowohl das Kinderprinzenpaar Runa I. aus dem Hause Klein und Leon I. aus dem Hause Breer mit ihrem Till Rene Hussli, als auch Prinzessin Anna Elena I. aus dem Hause Resch und Prinz Carsten I. aus dem Hause Steffen mit ihrer Hofdame Nadine Wenzel vor. Nach kurzer Begrüßung der befreundeten närrischen Abordnungen, die zur Unterstützung der Machtübernahme aus den Ortsteilen angereist waren, übergab er das Wort an den kleinen Prinzen, der frech verkündete: er wolle den Bürgermeister gefangen nehmen mit Rabatz, um dann selber zu sitzen auf diesem Platz. Wobei er gleich zu bedenken gab, dass die Finanzlage ja nicht vielversprechend sei. Die närrische Jugend wolle im Rathaus vor allem wieder für mehr Freude und Humor sorgen. 
Doch Prinz Carsten I. hatte eine gute Idee, wie man Geld in die Kassen der Stadt spülen könne: während seiner närrischen Regentschaft gäbe es für die Beamten eine „Anwesenheitssteuer, denn Ruhezeiten sind richtig teuer!“ Gegen das Meckern und Jammern gebe es in Zukunft sogar eine Meckersteuer und gemeinsam mit seiner Prinzessin Anna Elena I. forderte er den Bürgermeister auf: „Hört endlich auf das Jammern und kommt aus euren dunklen Kammern!“ 
Tatsächlich öffnete sich nach einer kurzen Weile das Fenster im Obergeschoß und das gequält schauende Stadtoberhaupt verteidigte sich mit den lahmen Worten, er habe die Schulden im Rücken. Als die königlichen Narren mit der Garde zur Ramme griffen, ergab er sich jedoch sehr schnell und versprach neben Rathausschlüssel auch noch die gesamten Schulden „in Euro, Pfund und Gulden“. Der neutrale Beobachter konnte fast einen Ausdruck der Erleichterung im Gesicht des Bürgermeisters erkennen. Klaus Fengel kam dem gebeutelten Amtsmann zu Hilfe und steckte ihm Blumensträuße zu, die dieser den Hoheiten überreichen durfte, denn aus der Stadtkasse durfte das ja nicht mehr finanziert werden (wegen der vorläufigen Haushaltsführung).
Auch mit der Schokolade für die kleine und dem Sekt für die große Garde verfuhr der CVB-Chef entsprechend und fragte nach, ob er denn sonst noch etwas für den Entmachteten tun könne. Schließlich wandte er sich ans Narrenvolk mit den beruhigenden Worten, dass ein Umzug auch dieses Jahr stattfinden werde „trotz vorläufiger Haushaltsführung“ und es werde hinterher gekehrt, „trotz vorläufiger Haushaltsführung“ (eben privat), denn Fastnacht feiern wolle man sich nicht nehmen lassen von der vorläufigen Haushaltsführung.
In dem Zusammenhang wies er noch auf die Pins für je 5 Euro hin und auf die Karten für die Sitzungen am 11. und 18. Februar, sowie die „Nacht der strammen Waden“ am 23. Februar. Die Karten können bei ihm und im I-Punkt erstanden werden. Die Kinderfastnacht wird am 12. Februar stattfinden. Außerdem warb er noch für die Kräppelsitzung, die auch in diesem Jahr vom Langstädter Karnevalverein ausgerichtet am 19. Februar stattfinden wird. 
Mit einem dreifach donnerndem „Babenhausen Helau“ gab er schließlich den Marktplatz in Narrenhände und so wurde schon bei diesem ersten öffentlichen Event gehörig gefeiert. „Im Dschungel sind die Affen los – nein, es sind die Narren bloß“                                   kb

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