Mit diesem Luther ist die Evangelische Jugendvertretung des Evangelischen Dekanats einen Monat lang, von Mitte April bis Mitte Mai, durchs Dekanat gereist und hat in mehr als 40 Gruppen aus 16 Kirchengemeinden Fotos gemacht und das Ganze mit der Videokamera begleitet. „Es ist schön, dass sich die Gemeindegruppen mit Luther auseinandersetzen, damit haben wir erreicht, was wir wollten“, sagt Tobias Neidig von der Jugendvertretung.
Luther hätte seine Freude gehabt
„Welch‘ ein fantasievoller Auftakt für das Reformationsjubiläum in unserem Dekanat! Er nimmt die Gemeinden mit und verbindet die Gruppen untereinander. Ich danke der Dekanatsjugendvertretung und bin mir sicher, der ehemals reiselustige und gesellige historische Luther hätte seine Freude an der Aktion gehabt“, würdigt Dekan Joachim Meyer das Projekt. 1508 kommt der Mönch Martin Luther nach Wittenberg. 1517 veröffentlicht er seine berühmten 95 Thesen. Die Reformation beginnt. Im nächsten Jahr feiert die Evangelische Kirche in Deutschland 500 Jahre Reformation. Als Teil des Reformationsjubiläums ist auch das Projekt der Dekanatsjugend zu sehen. Wer sich beteiligen wollte, sollte sich überlegen, welcher Ort oder welche Situation in der Gemeinde das Thema Reformation am besten repräsentiert. Bibelsprüche oder Lutherzitate konnten Gedankenanstöße liefern. Durch die Fotosituation sollte ein neuer Kontext hergestellt werden. Mit Luther auf Tour waren Julia Lutz, Tobias Neidig, Franziska Engeland, Maren Schubert und Dekanatsjugendreferent Rainer Volkmar. Sie haben neben Studium und Arbeit richtig Zeit investiert. Und manchmal auch Kraft: An einem Tag hätten sie Luther auf den Lengfelder Kirchturm geschleppt und im Anschluss daran auch noch auf den Dieburger Kirchturm, erzählt Julia Lutz. Die Gemeindegruppen haben sich einiges einfallen lassen: Sie haben einen Luthercocktail kreiert, Gottesdienste auf Luther bezogen, einen Apfelbaum gepflanzt, den Pfarrerparkplatz für Luther reserviert. „Wir haben etwas entfacht – in guter protestantischer Tradition“, freut sich Dekanatsjugendreferent Rainer Volkmar.
Bilder als Erkennungszeichen
Was geschieht mit den Bildern? Das Team will nun verschiedene visuelle Kompositionen – zum Beispiel das Mosaik eines Lutherbildes, Briefmarken und eine Postkarte erstellen. Diese können im Laufe des Reformationsjubiläums als Erkennungszeichen, unter anderem für Veranstaltungen und Einladungen der Gemeinden und des Dekanats, dienen. Die Ergebnisse sollen auf der Dekanatssommersynode am 8. Juli in Reichelsheim präsentiert werden.
Hintergrund: Der Playmobil-Luther
Als die Playmobil-Figur Martin Luther Anfang 2015 auf den Markt kam, dauerte es gerade mal 72 Stunden, dann war die erste Auflage von 34.000 Exemplaren vergriffen. Inzwischen ist der 7,5 Zentimeter kleine Plastik-Reformator zur erfolgreichsten Einzelfigur des fränkischen Spielwarenherstellers geworden. 400.000 Exemplare gingen bereits über den Ladentisch. (Text /Foto: Silke Rummel)
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