Heimat- und Geschichtsverein Babenhausen: Mörderischer Jahresauftakt

Hans Fengel nimmt die Zuhörer beim Neujahrsbrunch des HGV mit seiner Geschichte über einen mysteriösen Mordfall im Museum in seinen Bann. Grundlage dafür war der Hölzerlips, der im Territorialmuseum in Lebensgröße zu bestaunen ist. Ein Besuch lohnt sich!

Sektgläser klingen aneinander und fröhliche Begrüßungen mit Wünschen für ein gutes Neues Jahr wirbeln durcheinander. Man freut sich sichtlich und emsig werden Ideen ausgetauscht und Pläne für mögliche Veranstaltungen geschmiedet. Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet, als ich der Einladung zum Neujahrsbrunch des Heimat- und Geschichtsvereins folgte.

Zum vierten Mal schon findet dieses Treffen jeweils am ersten Sonntag des neuen Jahres statt. In wechselnden Lokalen - dieses Mal im Goldenen Engel, dem Stadthallen-Restaurant - wurden in den vergangenen Jahren neben Informationen auch immer eine Lesung als Programmpunkt angeboten. Als Highlight für Heute war wie in den beiden letzten Jahren ein Beitrag vom Babenhäuser Kurzgeschichten-Autor Hans Fengel angekündigt worden. Nach einem sehr leckeren Brunch vom üppigen Buffet verstummten die regen Gespräche und Herr Fengel ergriff das Wort: er freue sich, sein neuestes Werk - eine Kriminalgeschichte - dem Premierenpublikum vorlesen zu können.
Die Geschichte beziehe sich auf Ereignisse im Jahr 1811, als ein Räuber namens Hölzerlips sein Unwesen in der Gegend trieb. Sein Treiben fand ein jähes Ende, als er nach einem brutalen Raubüberfall bei Heidelberg in Babenhausen geschnappt und in Heidelberg hingerichtet wurde.
Zu Beginn der Geschichte begibt sich ein Schweizer Nachfahre des letzten Opfers Hölzerlips auf eine Reise entlang der Stationen der grausamen Tat. In Heidelberg zieht er die Aufmerksamkeit eines recht finsteren Gesellens auf sich, der es auf die beträchtliche Summe an Bargeld abgesehen hat, die der Schweizer Geschäftsmann bei sich trägt. Der Bösewicht plant einen Überfall im Territorialmuseum Babenhausen, da er da ungestörter an sein Opfer herankommt. Mysteriöse Begegnungen mit einer Wahrsagerin, die einen Totentanz in alten Gemäuern vorhersagt, witzige Dialoge in hessischer Mundart, direkter Bezug zu ehrenamtlichen Mitarbeitern im Museum und sehr bildhafte Beschreibungen der Protagonisten ermöglichen den Zuhörern ein müheloses Eintauchen in die Geschichte und steigern den Spannungsbogen bis zur unerwarteten Auflösung der Handlung. Der Erzähler stellt am Ende seiner Geschichte erstaunt fest, dass die „Offenbach Post“ und „Babenhäuser Zeitung“ einen gleichlautenden Artikel ob der unheimlichen Mächte im Museum schreiben, in dem sie aus Shakespeares „Hamlet“ zitieren: „Es geschehen Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen Eure Schulweisheit nur träumen lässt!“
Nach dem wohlverdienten Applaus gingen die Spekulationen über die Geschichte los und es war dem Autor eine sichtliche Freude, diese Diskussion losgetreten zu haben. Hans Fengel hofft, diese und weitere seiner Kurzgeschichten in Bälde in einem Buch veröffentlichen zu können. Vielleicht wird das ja eine der nächsten so beliebten Schriften des Heimat- und Geschichtsvereins?
Nach dieser sehr gelungenen Darbietung informierte der 1.Vorsitzende Georg Wittenberger über die anstehenden Veränderungen und Veranstaltungen für das kommende Jahr und der Dienstplan wurde ausgelegt, mit der Bitte um Eintragung für freiwillige Museumsdienste. Über ein Serenaden Konzert am 24. Juni in Zusammenarbeit mit dem Blasorchester wurde ebenfalls berichtet. Genauere Informationen werden in wenigen Tagen an die Mitglieder des Vereins verschickt und sind auch bald auf der Homepage einzusehen unter www.hgv-babenhausen.de
Auch Else Kling erhielt Gelegenheit, über die geplante Fahrt nach Erfurt und Wittenberg vom 4.-5. Juli anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Wirbelsäulengymnastikgruppe des TVB zu informieren.
Reinhard Rupprecht informierte über die geplante Wienreise vom 7.-12. Mai 2017 und hob einige der Highlights hervor. Nicht nur wegen des familiären Miteinanders sind die Reisen des HGV so beliebt, sondern auch wegen des wohlorganisierten Ablaufs. Wer mitfahren möchte, solle sich also schnell entscheiden, da schon mehr als die Hälfte der 40 Plätze vergeben seien.
Horst Günther wies noch kurz auf die Filme hin, die von ihm zu unterschiedlichen Themen gedreht wurden, unter anderem die Enthüllung der Synagogentafel oder die Verlegung eines Bandes im Gedenken an Babenhäuser Juden. Zwischen den Feiertagen erst lief ein etwa einstündiger Beitrag von ihm über den Jüdischen Friedhof in Babenhausen im Hessenfernsehen. Anzusehen seien die Filmbeiträge jederzeit unter www.mediathek-hessen.de.
Nach diesen offiziellen Programmpunkten bedankte sich Wittenberger bei den rund 40 anwesenden Mitgliedern für die Aufmerksamkeit und ihre ungebrochene Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung der vielfältigen Vereinsaktivitäten und wünschte Allen ein positives Jahr 2017. Für eine Weile noch ging es mit lebhaften Gesprächen gesellig weiter, bevor man sich mit Vorfreude auf die kommenden Wochen und Monate trennte: ein gelungener Jahresauftakt!       kb

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