„Ich wollte noch mal was Neues und ich wollte in ein Teampfarramt“, sagt der 57-Jährige. Er mag die ländliche Region, die Natur und den Odenwald, wo er früher schon häufig unterwegs war. Zudem hat die Kirchengemeinde Reichelsheim einen guten Eindruck auf ihn gemacht. Sie sei gut aufgestellt und habe eine „phänomenale Kirchenmusik“.
Name ist hugenottischer Ursprungs
Gebürtig stammt Frank Couard aus Darmstadt. „Heiner mit preußischen Wurzeln“ nennt er sich selbst. Der Vater stammt aus der Uckermark, floh 1954 über die „Grüne Grenze“ nach Bremen. Die Familie ist – der Name verrät’s – hugenottischen Ursprungs. Während der Schulzeit war ihm klar, dass er im späteren Beruf mit Menschen arbeiten möchte. Er strebte ein Sozialpädagogik-Studium an, schwenkte dann aber kurz vor dem Abitur auf Theologie um. Eine Israel-Reise brachte den Wandel, und das Gefühl, im Pädagogik-Studium zu wenig zu erfahren, was die Bibel in der heutigen Zeit zu sagen hat.
Frank Couard studierte in Mainz, Marburg und Heidelberg, außerdem zwei Semester in Kiel, weil dort ein Professor Praktische Theologie lehrte, dessen Konzept zwischen Seelsorge und Psychotherapie ihn beeindruckte. Lange Jahre hatte er nur eine halbe Stelle, weil es zu viele Pfarrer in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gab. Frank Couard war in Friedberg-Ossenheim, Nieder-Wöllstadt, Köppern (einem Stadtteil von Friedrichsdorf), Rüsselsheim, Wallerstädten, Klein-Gerau, Langstadt-Schlierbach und Seulberg.
Der Glaube als Grundlage
Der Glaube ist für ihn die Grundlage seiner Arbeit. „Ich feiere sehr gerne Gottesdienste“, sagt Frank Couard. „Ich besuche gerne die Menschen und möchte sie in ihren Lebenslagen begleiten und ihnen die frohe Botschaft überbringen, dass sie in ihrem Glauben gefestigt werden und ihn nicht verlieren.“
Der Umzug ist ein Umbruch: vom Neubau in Seulberg ins historische Pfarrhaus aus dem 18. Jahrhundert. Mit Pfarrerin Erika Bahre hat er nun eine gleichberechtigte Kollegin, das bringe eine neue Art zu arbeiten mit sich. In Reichelsheim liegen die beiden Pfarrhäuser, die Kirche und das Gemeindehaus eng beieinander. Auch das ist neu. Frank Couard sieht sich als Teamplayer, der kooperativ und gabenorientiert arbeiten möchte. Vorgefertigte Konzepte hat er keine mitgebracht, er will vielmehr schauen, was es schon gibt, Bewährtes erhalten und Neues ausprobieren – mit den Menschen und mit dem Kirchenvorstand. „Als Pfarrer möchte ich für die Menschen da sein, mit ihnen leben, mit ihnen lachen und weinen“, sagt der 57-Jährige. „Nahbar sein ist ganz wichtig – vor allem in der heutigen Zeit.“
Privat hört der neue Pfarrer gerne Musik und will anfangen zu wandern. Schließlich haben ihm die Seulberger zum Abschied ein Paar Wanderschuhe geschenkt.
(Text: S.Rummel/ Foto: Evangelisches Dekanat Vorderer Odenwald)
Rubrik: Babenhausen und Umgebung
23.06.2019
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