Immer neue Verordnungen seitens der Politik, insbesondere aus Brüssel, erschwerten das Bankgeschäft, sagte VVB-Chef Mengler. Als Folge der außerordentlich expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) müssten die betriebs- und finanzwirtschaftlichen Lehrbücher erweitert werden. Für die Geldanlage bei der EZB hätten die Banken heute Strafzinsen zu zahlen. Die Kreditzinsen seien auf ein Rekordtief gesunken und die Zinsen für die Sparer und Anleger tendierten bei vielen Produkten in eine vergleichbare Richtung. Ein weiterer Aspekt im Vorstandsbericht war das veränderte Kundenverhalten. Das Internet sei inzwischen überall. Die Rolle der Bank habe sich verändert: "Wir haben uns längst auf die Digitalisierung eingestellt," so Menglers Fazit. Geschäftliches Wachstum sei aber zwingend erforderlich, um den Margenverfall zu kompensieren.
Auf Basis der Erfolge des zurückliegenden Jahres schloss sich die Vertreterversammlung dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung an. Die Mitglieder erhalten auf das bei der VVB unterhaltene Geschäftsguthaben - wie in den Vorjahren – eine Dividende von 7,5 %, aufgeteilt in 6,0 % Grunddividende und 1,5 % Ergebnisbonus. Der Rest des Jahresüberschusses wird zur weiteren Stärkung des Eigenkapitals verwendet. Ebenfalls einstimmig wurde der Jahresabschluss genehmigt. Langen Applaus gab es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Leistungen ebenso wie für die Aufsichtsräte und den Vorstand. Beide Gremien wurden einstimmig entlastet und die Aufsichtsräte wiedergewählt, deren Amtszeit turnusgemäß endete.
Beim betreuten Einlagevolumen konnte die Aufwärtsentwicklung der Vorjahre fortgesetzt und das Kreditvolumen mit überdurchschnittlicher Bonitätsstruktur stabilisiert werden. Allerdings ist der Trend zu kurzfristigen Anlagen weiter ungebrochen erkennbar. Parallel hält bei Finanzierungen der Trend zu langfristigen Zinsbindungen an. Die Herausforderungen durch das niedrige Zinsniveau machten es notwendig, so der Vorstandssprecher, sich insbesondere um die private Vorsorge der Kunden zu kümmern, um deren Lebensstandard im Alter zu sichern. Mit Blick auf die aktuelle Situation sei die VVB-Beratungsstärke mit ihrem ganzheitlichen Ansatz mehr denn je gefragt, resümierte Mengler. Eine qualifizierte Vermögensstrukturierung durch kompetente Bankberater daher unerlässlich.
Die Vereinigte Volksbank Maingau versteht sich als verlässlicher Partner für die Wirtschaft, den Mittelstand und die Region. Sie finanziert viele heimische Betriebe und sichert damit Arbeitsplätze vor Ort. Zudem erschließt sie wohnwirtschaftliche Projekte, die die Attraktivität der Städte und Gemeinden maßgeblich erhöhen. All diese Projekte werden, laut Mengler, mit verlässlichen Partnern in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe umgesetzt. Schon traditionell hat die VVB im vergangenen Jahr mit rund 200.000 Euro in Form von Spenden und Sponsoring soziale, kulturelle und sportliche Initiativen und Projekte gefördert. „Als Dienstleister übernehmen wir Verantwortung für die Region“, fasste Mengler das gesellschaftliche Engagement seiner Bank zusammen. Auch die Personalpolitik sei an dieser Maxime ausgerichtet. Dies zeigten regelmäßig die sehr guten Abschlussergebnisse der Auszubildenden. Mit der insgesamt hoch qualifizierten Mitarbeiterschaft könne den künftigen Herausforderungen gelassen entgegengesehen werden. "Wir sind stolz, dass wir uns aus innerer Stärke und eigenem Antrieb heraus verändern und positionieren können", fasste Michael Mengler zusammen. vvb
VVB-Profil in Zahlen
(Stand 31.12.2016):
Bilanzsumme:
1.918 Millionen Euro
Betreute Einlagen:
2.820 Millionen Euro
Betreute Kredite:
1.389 Millionen Euro
Dividende (Grunddividende plus Erfolgsbonus):
7,5 Prozent
Bilanzgewinn:
5.219 Millionen Euro
Mitglieder
51.811
Mitarbeiter
406
davon Auszubildende
36
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