Nach Begrüßung durch Bürgermeister Achim Knoke, stellte Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid Informationen zur aktuellen Flüchtlingslage vor. Als Vertreterin des Hessischen Sozialministeriums erläuterte sie auch die aktuellen Flüchtlingszahlen. Stand 27. Oktober 2015 sind 20.600 Flüchtlinge in den dreißig verschiedenen Standorten der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) untergebracht. Weitere vier- bis fünftausend Flüchtlinge leben in den zwölf hessischen Notunterkünften. Allein Gestern seien 1.340 Flüchtlinge in der HEAE Gießen angekommen und erhielten dort Obdach. In ihrer Präsentation informierte sie auch über die Lebensbedingungen der Flüchtlinge in den HEAE und den Notunterkünften. Mit teilweise persönlichen Eindrücken schilderte sie die Notwendigkeit der humanitären Hilfe und dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die sich für diese gute und wichtige Sache engagieren.
Landrat Klaus Peter Schellhaas informierte über die seitherigen Abläufe im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Mitte Oktober konnten in Seeheim-Jugenheim und Weiterstadt, Notunterkünfte für eintausend Flüchtlinge geschaffen werden. Er erläuterte auch den eigentlichen Ablauf, von der Notunterkunft über die HEAE bis zum Anspruch auf Asyl und der Zuweisung an die verschiedenen Kommunen. Klaus Peter Schellhaas berichtete auch über die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und die zukünftige Nutzung des gesamten Kasernenareals. Er stellte die Investoren, die Firma Aumann aus Babenhausen und die Firma Revikon aus Gießen vor und stellte klar, dass sowohl die Aufnahme von Flüchtlingen als auch die Entwicklung der Kaserne gleichzeitig machbar sein muss. Für seine abschließenden Worte: „Wir haben viel Kraft und wir kriegen das auch hin.“ erhielt er viel Applaus.
Bürgermeister Achim Knoke schilderte die Historie zur aktuellen Lage „Kaserne als HEAE“. Bereits im August wurde die Kaserne Babenhausen vom Regierungspräsidium Darmstadt als Zeltunterkunft ins Auge gefasst (Die Bedenken des Kampfmittelräumdienstes standen einer Verwirklichung allerdings im Wege.). Ein Gespräch im hessischen Innenministerium, an dem das Sozial-, Finanz- und Innenministerium ebenso teilnahmen wie Lankreis, Stadtverwaltung und den Investoren brachte dann den Stein ins Rollen und die HEAE und die Entwicklung der Kaserne werde nun gemeinschaftlich und gemeinsam angegangen. Er stellte fest: „Wenn wir immer so einig sind, werden wir für Babenhausen noch viel leisten.“
In allen drei Redebeiträgen wurde ein gemeinsames Ziel deutlich: Alle Flüchtlinge noch vor dem Winter, aus den Zeltunterkünften in geschlossene –und beheizte- Gebäude unterzubringen.
Nach den verschiedenen Präsentationen hatten die anwesenden Bürger die Möglichkeit direkte Fragen zu stellen. Viele Bürger nahmen diese Gelegenheit wahr. Welche Fragen die Babenhäuser an diesem Abend am meisten bewegten erfahren Sie im Laufe des Tages auf unserer Homepage. hz
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