Naturdenkmal zerstört? „Ringeln“ der Sommerlinde am Bahnhof Langstadt

Ein Baumgutachter wurde eingeschaltet um die Schäden zu dokumentieren. Udo Riebold, Baumsachverständiger aus Eschborn, untersuchte den Baum und stellte das sogenannte „Ringeln“ (einen Eingriff bzw. Schnitt in den Stamm) fest. Rund 75% des Umfanges wurden in etwa 50cm Höhe mit einem etwa 2 ½ bis 3 cm tiefen Schnitt versehen. Eine veranlasste Untersuchung des Bodens ergab eine Kontaminierung mit dem Herbizid „Diuron“ welches in Deutschland seit 1996 verboten ist. Beim entfernen des kontaminierten Boden wurden weitere Schäden am Wurzelwerk der Sommerlinde festgestellt. Obwohl kein Rohrleitungsbestand an dieser Stelle vorhanden ist, wurden die Wurzeln mit einer Größe von über 20cm durchtrennt und gekappt. Bereits vor einigen Jahren musste der Baum eine starke Beschädigung erfahren, als bei Bauarbeiten die Baumkrone beschädigt wurde und sich die Baumhöhe von damals etwa 25 Meter auf jetzt rund 16 Meter reduzierte. Vermutlich wird die über 190 Jahre alte Linde, die als Naturdenkmal gilt, die verschiedenen mutwilligen, massiven Beschädigungen auf Dauer nicht überleben und absterben.
Die Stadt Babenhausen hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Für Hinweise, die zur Ergreifung des/der Täter führen, wurde zudem eine Belohnung von 1.000 € ausgesetzt. Wer sachdienliche Hinweise auf den/die Verursacher hat, wird gebeten, sich an die Polizei in Dieburg zu wenden (Rufnummer 06071-9656-0).   hz