Turnverein Babenhausen & Zweiradshop Niederhofer: Saisonstart für Babenhausens Fahrradfahrer

Familie Maaty aus Langstadt verkaufte eben beim TVB das Bike des Sohnemannes und ersteht nun bei Zweirad Niederhofer ein neues „Fully“ (vollgefedertes Mountainbike) für Mama Silke.

Auch wenn das Wetter nicht sehr wirtlich war und ein eiskalter Wind über das Parkplatzgelände des VW-Qualifizierungszentrums wehte, war schon vor der Eröffnung des ersten Fahrradflohmarktes mächtig Betrieb. Der Turnverein hatte dieses Jahr zum ersten Mal gemeinsam mit Zweirad Niederhofer einen Fahrrad-Basar im Freien organisiert.

„Auch wenn wir dadurch wetterabhängiger sind, bedeutet es doch wesentlich weniger Aufbau-Aufwand als in der TV-Halle, wo ja immer am Vorabend der Hallenboden abgedeckt werden musste“, erklärt Bert Bernhardt vom Vorstand des TVB. Niederhofer hatte die Verbindung zu VW hergestellt, da das Zweiradhaus bereits Fahrradflohmärkte auf dem Parkplatz abhielt. Außerdem habe der Fahrradladen auch die Werbung übernommen und somit dem Verein durch seinen Bekanntheitsgrad weit über die Stadtgrenze hinaus wesentlich geholfen. Klaus Schmitt vom Zweiradshop Niederhofer hatte erkannt, dass er so sein Personal auf den Saisonstart im Laden konzentrieren kann und für den Turnverein sei diese Veranstaltung eine wichtige Einnahmequelle, wie Bernhardt betont. Vom TVB standen 15 Helfer ehrenamtlich bereit, um die 170 abgegebenen Teile „rund um’s Rad“ anzunehmen und zu katalogisieren. Auch Preisberatungen und -empfehlungen wurden geleistet und ein Blick auf die Verkehrstauglichkeit des Rades geworfen. Wenn mal ein Schräubchen nicht richtig saß, legte Marjan Virant auch schon mal Hand an und behob das Malheur, denn dafür hatte er extra einen kleinen Werkzeugkoffer mitgebracht. Er war auch federführend auf der Seite des Turnvereins für die Organisation des Basars verantwortlich. Vor vielen Jahren war aus der Skigymnastik-Gruppe ein Skibasar entstanden, doch der wurde immer weniger angenommen und so sattelte man 1995 auf Drahtesel um. Heute ist die Fitness-Abteilung für die Ausrichtung der Basare zuständig, wobei der Erlös dem Gesamtverein zugutekommt.
Auf dem Platz waren Kinder- und Jugendräder, High-Tech-Roller für Erwachsene ebenso zu erstehen wie Mountainbikes und Trekking-Räder. Vom hochpreisigen Damen-Hollandrad bis zum billigen „Bahnhofstrans-port“ konnte man alles finden. E-Bikes finde man seltener auf Flohmärkten, erklärte Bernhardt und die richtigen Schnäppchen werden sowieso in der ersten halben Stunde geschossen, lachte er. Immerhin gingen an diesem Samstagvormittag 100 der 170 abgegebenen Räder über die „Ladentheke“ im Pavillon, was Mut macht für die anstehenden Termine am 18. Mai und 13. Juli, wenn der Turnverein wieder gebrauchte Räder und Radsportzubehör verkaufen wird.
Wer „Second Hand“ nicht fündig wurde, oder noch das eine oder andere Accessoire zu seinem neu erstandenen Schnäppchen suchte, ging über die Aschaffenburger Straße, wo im Zweiradshop Niederhofer der Laden regelrecht brummte. Hier konnte man die neuesten Trend-räder testen und sich beraten lassen, ob man nicht doch lieber ein Vorjahresmodell zu Abverkaufspreisen erstehen sollte. Klaus Schmitt hatte seine 12 fest Angestellten und zusätzlich acht Aushilfen im Einsatz und war auch selbst an allen Ecken gefragt. „Die Lager stehen voll und die Radler scharren mit den Hufen: sie können es kaum erwarten, auf einem neuen Drahtesel durchzustarten“, freute er sich über den gelungenen Start in die neue Saison. Hochtechnisierte Zweiräder bedürfen einfach einer fachkundigen Beratung und Wartung und da ist man bei Zweirad Niederhofer in guten Händen. Der neueste Trend nennt sich „Cobi“, was für „Handy als Display“ stehe, wie Schmitt erklärt. So könne man sein Smartphone als Steuerelement der Bedieneinheit, für Puls- und Höhenmessung oder als Navigation am Fahrrad nutzen. Etliche Räder habe er bereits vorrätig bestellt, aber auch nicht Vorrätiges würde schnellstmöglich besorgt. Viele der Kunden informieren sich heute nicht nur, sondern machen auch gleich ihre Abschlüsse und mit strahlenden Augen schiebt so mancher sein neues Rad gleich aus dem Laden.
Auf dem Vorplatz hat die „Bikerei“ aus Groß-Umstadt ihren Informationsstand aufgebaut. Sie bieten in Kooperation mit Niederhofer geführte eRadtouren, Fahrtechnikkurse für MTB und E-Bikes und im Herbst sogar Werkstattkurse für „Selbstschrauber“ an. Ihre Zielgruppen definiert Friedbert Metz mit „Ü40 für geführte E-Radtouren und U25 Mountainbike-Fans“. Er findet E-Bike-Sicherheitstrainings besonders wichtig, da das höhere Gewicht und der dadurch längere Bremsweg durchaus gewöhnungsbedürftig sind. Mehr Informationen über „Bikerei“ und die anstehenden Termine findet man im Internet unter www.bikerei-umstadt.de.     kb

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