Die Asylhelfer beschlossen bei einem ihrer letzten Treffen kurzerhand, von den Spendengeldern, die nach Anschaffung von Deutsch-Materialien und diverser Fahrrad-Ersatzteile für die Flüchtlinge noch übrig waren, selbst eine Feier auszurichten. Der Einladung in die Stadtmühle waren über 85 Personen gefolgt und es war ein rundum gelungener Nachmittag. Nach einer Begrüßung durch den Bürgermeister Achim Knoke, der betonte, dass aufgrund des in Babenhausen praktizierten Patenmodells aus den anfänglich Fremden schon Freunde geworden sind und es den Neulingen durch die vielen ehrenamtlichen Helfer leichtgemacht würde, sich zu integrieren. Viele Angebote von Seiten der Helfer würden rege angenommen und es habe sich ein gut funktionierendes Netzwerk gebildet. Jessica Schumacher bedankte sich bei Allen, die zu dem reichlichen und leckeren Buffet beigesteuert haben und wünschte allen Gästen eine gute Zeit und gute Gespräche. Das ließen sich die Anwesenden nicht zweimal sagen und schon bald herrschte ein fröhliches Stimmengewirr in vielen unterschiedlichen Sprachen.
Günter Klar unterbrach die Unterhaltungen kurz, als er sich erhob und in Arabisch und Farsi die Anwesenden begrüßte. Er hat mit seiner persischen Frau Haideh etliche Jahre in Persien verbracht und ist seit vielen Jahren Harreshäuser „Neubürger“, wie er sich selbst scherzhaft nannte. In deutscher Sprache wandte er sich dann mit interessanten Ausführungen über die unterschiedlichen Kalendermodelle an die bunt gemischte Gesellschaft. Für uns „an Pünktlichkeit gewohnte Deutsche“ wirke es kurios, dass die Iraner gleichzeitig drei Kalender verwendeten: den Internationalen für Business, den Persischen für nationale Ereignisse und den Islamischen Kalender für islamische Feiertage. Dabei ist es spannend zu wissen, dass die beiden Letztgenannten nach dem Mond und nicht nach der Sonne gerechnet werden. Die Monate beginnen jeweils mit Neumond und so sind die Jahre gerade mal (12 x 28) 336 Tage lang. So ist es auch zu erklären, weshalb sich islamische Feiertage, wie zum Beispiel Ramadan, jährlich verschieben. Diese recht komplizierte Angelegenheit lässt einen nun nicht mehr verwundern, wenn sich bei der Umrechnung von Geburtsdaten in die westlichen Kalender so mancher Fehler einschleichen kann.Gegen Ende der Veranstaltung freuten sich Armin Kniesz und Jessica Schumacher, dass sie dank der gesammelten Weihnachtspakete alle Kinder beschenken konnten. Eine gelungene Überraschung, die auch außerhalb der Weihnachtszeit auf beiden Seiten Freude bescherte.
Dank vieler helfender Hände war der Saal nach Auflösen der Feier schnell wieder aufgeräumt und das Geschirrspülen ging auch international flott von der Hand. kb
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
07.04.2017
Asylhelferkreis Babenhausen: „Salem aleikum” bei Tee und Snacks in der Stadtmühle
09. April 2017 - 19:55
Heimat
Wie schön, in soviele fröhliche Gesichter von Menschen zu schauen, die in ihrem Leben schon soviel Leid und Armut erfahren haben. Bleibt die Hoffnung, dass sich die Situation in ihren Heimatländern bald so positiv entwickelt, dass alle wieder in ihre Heimat zurückkehren können, denn wie jeder weiss ist es in der Heimat doch am schönsten. Dank auch den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die durch ihren unermüdlichen Einsatz dafür gesorgt haben, dass alle ihre Zeit in Deutschland in schöner und bleibender Erinnerung behalten werden.
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