Happy Birthday: Ein Sickenhöfer Urgestein feierte seinen 75. Geburtstag

Eine Überraschung präsentierten die Aktiven vom SV 58 dem Geburtstagskind Franz Weihert. Der Sickenhöfer Sportplatz wurde umbenannt in „Franz-Weihert-Arena“.

Franz Weihert aus Sickenhofen feierte am vergangenen Samstag seinen 75. Geburtstag. Im tschechischen Eger ist er 1944 auf die Welt gekommen, wurde aber mit seiner Familie 1946 vertrieben und fand in Sickenhofen eine neue Heimat. Nach der Schulzeit machte er eine Lehre als Metzger und arbeitete in diesem Beruf in Dieburg und Ober Roden, ehe er in einen großen Betrieb nach Nieder Roden wechselte, wo er bis zur Rente als Lagerist tätig war.

Bereits mit 14 Jahren gehörte Franz Weihert 1958 zu den Gründungsmitgliedern des Sportvereins  Sickenhofen, bei dem er bis heute aktiv ist. In jungen Jahren spielte er erfolgreich Fußball und stieg 1969/1970 mit der Mannschaft in die Kreisklasse B auf. Später pfiff er 20 Jahre lang als Schiedsrichter und war in der Altherrenmannschaft aktiv. Weiterhin arbeitete er lange Jahre im Vorstand und der Geschäftsführung des Vereins. Er ist bereits seit 30 Jahren Platzwart und kümmert sich auch heute noch als „Mädchen für alles“ um viele Belange rund um das Sportgelände und die Vereinsgaststätte.
Der Mann, der die Fleischwurst stemmte
Doch nicht nur der Fußball hat es Franz Weihert angetan, auch die Sickenhöfer Fastnacht hat er jahrelang geprägt. Gab es beim SV in früheren Jahren noch eine eigene Abteilung „Karneval“, gründete sich aus dieser 1978 der Sickenhöfer Karnevalverein. Auch hier stand Franz Weihert 23 Jahre an der Spitze der Narren und sein Lied „Ich stemm‘ die Fleischwurst mit einer Hand“ wurde jahrelang vom närrischen Publikum bei jeder Aufführung eingefordert.
Auch als Sänger beim Gesangverein Bruderkette ist er bereits über 60 Jahre aktiv und unterstützt den Chor mit seiner markanten Baritonstimme. Vielen Zuhörern ist in Erinnerung, wenn der Gesangverein bei seinen Auftritten das „Ave Maria“ darbot und Franz Weihert als Solist das Publikum begeisterte.
Wenn das Stichwort Familie fällt, blüht er richtig auf. Noch in diesem Sommer feiert er Goldene Hochzeit mit seiner aus Altheim stammenden Frau Elli, so erzählt Franz Weihert und erwähnt, dass er ohne ihre Mithilfe und ihr Verständnis nie so viele ehrenamtliche Tätigkeiten hätte stemmen können. Außerdem freut er sich, dass ihm seine zwei Kinder sieben Enkel geschenkt haben und inzwischen auch eine Urenkelin zu den Gratulanten gehört. Geht dem aktiven und quirligen Mann mal was gegen den Strich, dann poltert er auch mal lautstark los und sagt ungeschminkt seine Meinung.
Inhaber des Hessischen Landesehrenbriefes seit 2004
Ebenfalls stolz ist er auf eine nicht alltägliche Urkunde. Im Jahre 2004 überreichte ihm der damalige Landrat Alfred Jakoubek den Hessischen Landesehrenbrief. Dies ist eine Auszeichnung des Hessischen Ministerpräsidenten, die für besonderes ehrenamtliches Engagement im Bereich der demokratischen, sozialen oder kulturellen Gestaltung der Gesellschaft vergeben wird. Und zuletzt verriet Franz Weihert, dass er zur Fastnacht noch mal das Lied von der „Fleischwurst“ singen möchte.            wku

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