Jugendfeuerwehr Hergershausen: Wie ein Tag bei der Berufsfeuerwehr

„Wir gehen jetzt rein!“ – „Auf die Knie, wie Ihr es gelernt habt!“ So klang es am Samstag in der Gartenstraße in Hergershausen. Aus einer Kellertür drangen dichte Rauchwolken, doch die jungen Feuerwehrleute zögerten nicht und krochen in den für sie unbekannten Raum, in dem man nicht einmal die Hand vor den Augen erkennen konnte.

Es waren drei Kinder in dem Raum gemeldet worden, die es nun galt zu finden und sicher ins Freie zu geleiten. Ein ungefährliches Nebelfluid legt den Raum in totale Undurchsichtigkeit, da die Jugendlichen nur mit Übungssauerstoffgeräten ausgerüstet sind. Nach und nach werden die „Verletzten“ herausbegleitet und man sieht an den Gesichtern, dass es schon einschüchternd ist, sich in vollkommener Blindheit langsam durch den Raum zu tasten. Bei der Übung sei es wichtig, dass die jungen Blauröcke Vertrauen in ihr eigenes Handeln bekämen.
Die Übung war der Abschluss von zwei sehr spannenden Tagen, die die 20 Jugendlichen mit ihren fünf Betreuern bei der Jugendwehr in Hergershausen verbrachten. „Wie ein Tag bei der Berufsfeuerwehr haben wir den Freitag und Samstag bei uns im Feuerwehrhaus gestaltet“, erzählt stellvertretender Jugendfeuerwehrwart Safeer Ahmad. Dafür hatten die fünf Betreuer ein umfangreiches Programm zusammengestellt, bei dem neben neun Einsätzen im Freien auch noch Zeit für Spiel und Spaß blieb. Die Übernachtung im Feuerwehrhaus war natürlich ein besonderes Highlight. Bei den Übungen gab es unter anderem eine Tierrettung, einen Chemieunfall, einen Mülltonnenbrand, leider auch einen Fehlalarm, eine simulierte Hubschrauberlandung und eben diesen Kellerbrand, bei dem neben der Rettung der Kinder auch die „Beruhigung des geschockten Vaters“ und zum Schluß die Rauchbeseitigung durch einen Überdruckventilator gehörte.
Nach diesem letzten Einsatz war noch „Putz- und Flickstunde“ angesagt, denn die Fahrzeuge mussten wieder ordnungsgemäß gereinigt und bestückt werden, damit die Ortswehr jederzeit einsatzbereit bleibt. Erster Jugendfeuerwehrwart Daniel Kunkel bedankte sich bei Werner Gruber recht herzlich für die Unterstützung der Aktion, denn ein echter Keller sei natürlich viel authentischer als ein simulierter Raum etwa in der Gerätehalle.
An dem Wochenende haben die jüngeren Hergershäuser „Feuerwehr-Kids“ die „Tatze“ abgenommen bekommen. Das sei das erste Abzeichen, das man bei einer Kinderfeuerwehr ablegen könne, erklärte Kunkel. Die Kinderwehr durfte nach ihrer erfolgreichen Prüfung beim Übungseinsatz der Größeren zusehen und drei „Feuerwehr-Kids“ waren sogar als „Opfer“ eingesetzt und im Kellerraum versteckt worden, was natürlich einem ganz besonderen Abenteuer gleichkam. Ein Wochenende ganz im Zeichen der sehr engagierten Jugendarbeit, die in Hergershausen von der Feuerwehr geleistet wird.     kb

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