Ferienspiele 2015: Teamer-Casting für einen besonderen Ferienjob

Die Betreuung der Ferienspielkinder in Babenhausen ist kein Ferienjob wie jeder andere. Bevor das zweiwöchige Freizeitvergnügen für etwa 250 Kinder am 24. August beginnt, müssen die Betreuer einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren sowie ein Wochenendseminar besuchen, in dem sie über rechtliche Grundlagen - darunter ihre Aufsichtspflichten - informiert werden.

Besonders intensiv ist die Vorbereitung für jene Ferienspielmitarbeiter, die die Zwergengruppen betreuen. Denn die Vorschulkinder brauchen die stärkste Aufmerksamkeit und häufiger Hilfe bei Kleinigkeiten - vom Schuhe zubinden bis zum Nase putzen. Bevor es aber an die Vorbereitung auf die verantwortungsvolle Tätigkeit geht, müssen die Betreuer erst einmal ausgewählt werden.
Die Babenhäuser Jugendförderung ist da in einer komfortablen Lage. Denn die Zahl der Bewerber übersteigt die der Ferienjobplätze. Nicht ohne Grund. Zum einen rührt die städtische Jugendpflege jedes Jahr auf’s Neue die Werbetrommel, macht über Wochen auf das Ferienjobangebot aufmerksam. Zum anderen habe es sich auch herumgesprochen, dass die Zeit als Ferienspielbetreuer zwar arbeitsintensiv, aber auch kreativ und abwechslungsreich sei, sagt Jugendpfleger Michael Spiehl.
„In diesem Jahr haben wir 30 Betreuerjobs zu vergeben, auf die sich 43 junge Leute beworben haben. Wir müssen also eine Auswahl treffen. Dazu veranstalten wir seit einigen Jahren ein Casting.“ Dabei stellen die Bewerber vor einer Jury aus Mitarbeitern der Jugendförderung Ideen für Spiele mit ihren Kindergruppen vor. Idealerweise fügen sich die Spielideen in das aktuelle Ferienspiele-Motto ein. In diesem Jahr ist die Ferienfreizeit mit „Feuer, Erde, Wasser, Luft“ überschrieben. Entsprechend viele Bastelideen gab es für Boote - mal aufwendig aus Holz gearbeitet und mit Stoffsegeln verziert, mal einfach, aber originell aus Margarineschachteln gefaltet. Von der klassischen Schnitzeljagd übers Drachen basteln bis zu Ballspielen, bei denen es nebenbei ums Erraten von Begriffen ging, drehten sich nahezu alle Ideen der Bewerber ums Ferienspiele-Motto. Die Jury bewertete dabei besonders das Auftreten der Teilnehmer, ihre Kreativität und Teamfähigkeit. „Es ist nicht entscheidend, wie viel Mühe sich jemand beim Boote basteln gemacht hat“, sagt Michael Spiehl. „Wir möchten vielmehr sehen, ob die Idee altersgerecht ist, ob sie nur von einem Kind allein oder in der Gruppe umgesetzt werden kann und natürlich, ob sie den Kindern Spaß machen könnte.“
Manche Teamer, wie die Betreuer in Babenhausen genannt werden, waren schon mehrfach bei den Ferienspielen dabei. „Wir geben aber niemandem deswegen den Vorzug. Alle müssen uns im Casting stets Mal auf’s Neue überzeugen.“ So haben die Neulinge Dustin (18) und Matthias (19) die gleichen Chancen wie alle anderen. Ihr Auftritt erntet zudem den größten Beifall, denn mit ihren selbstgebastelten Bällen aus sandgefüllten Luftballons führen sie Jury und Mitbewerbern gleich noch eine Jonglier-Nummer vor. Dustin möchte als Au-pair ins Ausland und im Umgang mit Kindern Erfahrung sammeln. Matthias ist leidenschaftlicher Handballer, hat für den Vereins-nachwuchs schon Freizeitveranstaltungen organisiert. Beide möchten sich in den sechswöchigen Ferien nicht nur die Zeit vertreiben, sondern auch etwas Sinnvolles tun. Ob sie in diesem Jahr zu den Teamern gehören, wird die Jury der Jugendförderung in den nächsten Tagen entscheiden.   mel

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