Wie immer wurden die zum Verkauf abgegebenen Waren sorgfältig vorsortiert und ansprechend in der Mehrzweckhalle auf Verkaufstischen oder Kleiderständern präsentiert. Beim Vorsortieren spiele nicht nur die Größe oder das Spiel-Alter eine Rolle, führte Katja Spielmann aus, die von Anfang an im Team dabei ist, sondern vor allem auch die Qualität: „Wir haben hohe Qualitätsstandards, die unsere Basare so beliebt machen. Wenn etwas schäbig geworden oder gar kaputt ist, sortieren wir das aus.“ Das hat sich herumgesprochen und so bilden sich bei jedem der Basare lange Schlangen, bevor sich die Türen zur Mehrzweckhalle öffnen. Schwangere und Helfer dürfen früher einkaufen, um sich in Ruhe umzusehen, denn sobald sich die Pforten öffnen, fluten sich die Gänge zwischen den Verkaufstischen. Um diesem Ansturm gerecht zu werden, setzt das Team schon seit längerem auf ein Einbahnsystem am Eingang, vier Scannerkassen an den beiden Ausgängen und einen ehrenamtlichen Sicherheitsdienst. Für die Scannerkassen schrieb ein Wusel-Vater ein Computerprogramm, das eine einfache und genaue Abrechnung mit den Anbietern ermöglicht. Der beliebte Basar hat auch bei den Verkäufern Wartelisten, denn mit maximal 125 Verkäufern ist die Kapazität der Halle erreicht. Vor zehn Jahren entstand der Wuselbasar aus einer Gruppe engagierter Mamas der Kindertagesstätte „Wuselkiste“. Deren Kinder sind längst dem Kindergartenalter entwachsen und helfen mittlerweile selbst beim Basar mit. Die Kuchentheke ist auch stets mit teils spektakulären Kuchenkreationen bestückt und für herzhaften Hunger vor oder nach dem Einkauf stehen Brezeln und heiße Würstchen parat. Für ihr Jubiläumsjahr hatten sich die emsigen Wusel-Damen kleine Geschenke ausgedacht, die den treuen Kunden mitgegeben wurden: so gab es schon eine Stoff-Einkaufstasche, Begrüßungs-Sekt, Wusel-Kulis, Einkaufswagen-Chips und jetzt im November nützliche Eiskratzer mit dem Logo des Wuselbasars.
Beim Spielzeugbasar sieht man bei den wenigen Kindern im Verkaufsraum glänzende Augen ob des riesigen Angebots an Spielsachen: Kugelbahnen, Puppenhäuser, Puppen mit allerlei Zubehör, Schaukelpferde, Rutsche-Autos und Musikinstrumente lassen kaum Weihnachtswünsche offen und so sieht man auch große Freude in den Gesichtern der Erwachsenen, die für kleines Geld so manches Geschenk für ihre Liebsten ergattern können. Auch für Winzlinge gibt es Kuscheltiere und Lernspielzeug für erste Erfahrungen mit Haptik, Formen und Farben.
Der Erlös aus den Wuselbasaren kam in den vergangenen Jahren stets Organisationen zugute, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben: Kindergärten, Waisenhäuser, Jugendförderung und Vereine mit intensiver Jugendarbeit haben sich schon über Spenden freuen dürfen. Zu ihrem letzten Basar im Jubeljahr wollte das Wusel-Team eine ganz besondere Hilfsaktion unterstützen und holte sich den “Roten Sessel“ ins Foyer. Hier ließen sie sich von Reinhold Blaha für den guten Zweck ablichten, bevor der Ansturm auf die Secondhand-Ware losging und spendeten den stattlichen Betrag von 300 Euro für das Kinderhospiz der Stiftung „Bärenherz“ in Wiesbaden. Blaha und seine Mitstreiter Sabine Frank, Carmen und Jürgen Förster waren überwältigt von dieser großzügigen Spende, die im Laufe des Nachmittags von weiteren Spendern aufgestockt wurde, die sich nach ihrem Einkauf auf dem „Roten Sessel“ fotografieren ließen.
„Dass wir mit unseren Basaren Familien unterstützen können, denen es nicht so gut geht, lag uns von Anfang an am Herzen“, sind sich die Damen vom „Wuselbasar“-Team einig. Und obwohl die Verkaufstage stets mit viel Stress verbunden sind, wiegt das Gefühl, Gutes zu tun, die Anstrengung auf. Es wird also weitergehen mit der Erfolgsstory „Wuselbasar“. kb
Rubrik: Babenhausen und Umgebung
20.11.2019
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