Frank Ludwig Diehl (GRÜNE) beurteilte die Bebauung mit altengerechten Wohnungen, Arzt-Praxen und einem Sanitätsgeschäft kritisch. „Klotzige Elemente neben der imposanten Stadtmauer“ befürchtet Diehl. Das sei zwar sicherlich eine Geschmacksfrage, der zu bebauende Schotterparkplatz sei aber auch ein „sensibler Bereich“. Dass der Magistrat nun das Einzelhandelskonzept „für zwei Jahre auf Eis legt“, bemängelte der Stadtverordnete zudem. Das Konzept sah vor, am südlichen und nördlichen Ende der Fahrstraße jeweils einen „Publikumsmagneten“ zu schaffen. Von der zu erwartenden größeren Publikumsfrequenz sollten die Einzelhandelsgeschäfte in der dazwischen liegenden Bummelgass` profitieren. Nach Diehl müsste es im nördlichen Bereich etwas ähnlich Attraktives geben, wie der neue Norma-Markt und das „Q23“ mit Café und Bäckerei am südlichen Ende der Fahrstraße. Diehl zweifelte daran, dass der geplante Gebäudekomplex auf dem alten Feuerwehrgelände so eine Funktion erfüllen könne.
Trotzdem die Christdemokraten bereits ihre Zustimmung signalisiert hatten, nutzt CDU-Fraktionschef Friedel Sahm die Möglichkeit, einige kritische Anmerkungen zu machen. Wie Diehl betonte auch er, dass die geplante Bebauung nicht die gewünschten Kriterien aus dem Einzelhandelskonzept erfülle. Sahm bemängelte zudem, dass für die wegfallenden rund 40 Parkplätze kein entsprechender Ersatz geschaffen werde.
Bürgermeisterin Gabi Coutandin wollte den Vorwurf der unzureichenden Parkmöglichkeiten im Bereich der Altsstadt nicht stehen lassen und listete eine Reihe von neuen und erweiterten Parkplätzen auf. Auch der direkt im Rathaus eingegangene Protest von Gewerbetreibenden im Einzugsbereich des alten Feuerwehrgeländes, sie seien von der Entwicklung überrascht worden, konnte Coutandin nicht nachvollziehen. Im Jahr 2000 sei der Beschluss gefasst worden das Gelände zu bebauen. Über Pläne und die bisher gescheiterten Versuche sei über Jahre durchgehend in den Medien berichtete worden. Über dieses Thema „musste man stolpern“, so Coutandin.
Die Frage, welcher Platz in Babenhausen den Namen Heinrich Engel, Gründer der SPD Ortsgruppe Babenhausen und von den Nationalsozialisten verfolgt und interniert, tragen soll, wird vor der Abstimmung im Parlament noch einmal im Bauausschuss besprochen. Der entsprechende Antrag den neu gestalteten Platz am Bahnhof nach Engel zu nennen, wurde einvernehmlich von der Tagesordnung genommen. tom
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Rubrik: Politik und Parteien
06.02.2014
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