Stellungnahme CDU-Fraktion Babenhausen: Verzicht Coutandins nicht überraschend

„In ihrer öffentlichen Verzichtserklärung auf eine zweite Amtszeit als Rathauschefin spart Gabi Coutandin nicht mit Selbstlob. Das ist verständlich und steht jedem Amtsinhaber in seiner eigenen Rückschau zu“, schreibt die CDU-Fraktion in einer Stellungnahme. Doch die Christdemokraten beurteilen kritisch, was die Bürgermeisterin über ihre Amtszeit und die Gründe ihres Kandidaturverzichts schreibt.

„Denn an erster Stelle steht in der Regierungsbilanz der Bürgermeisterin ein dickes Minus auf dem Haushaltskonto, die Rücklagen sind aufgebraucht, der Stadtsäckel ist leer“. Babenhausen stehe „mit dem Rücken an der Wand“, denn die Stadt sei in ihrer Handlungsfähigkeit inzwischen derart eingeschränkt, dass die künftige Rathausspitze nur noch Insolvenzverwaltung betreiben könne.
Die Meldung, dass Amtsinhaberin Gabi Coutandin nicht wieder antreten wird, kam daher für die CDU nicht überraschend. „Die SPD-Bürgermeisterin hat über Jahre regiert, als könne sie aus den Vollen schöpfen. Nun kann sie die Früchte ihrer Arbeit ernten, denn auf ihr Konto gehen in der Tat zahlreiche Maßnahmen“, konstatiert die CDU. Doch die meisten dieser Maßnahmen seien kostspielig gewesen, so kostspielig, dass die Stadt schließlich ein Haushaltssicherungskonzept vorlegen musste. „Es bleibt abzuwarten, ob der Fußabdruck, den Frau Coutandin hinterlässt, die Stadt tatsächlich langfristig weiterbringen wird oder ob am Ende der entstandene finanzielle Schaden nicht mehr gut zu machen ist“. Schon jetzt sei abzusehen, dass künftige Babenhäuser Generationen „den Scherbenhaufen aufkehren müssen“. Bereits heute würden die Bürger der Stadt durch kommunale Steuer- und Gebührenerhöhungen spürbar an der notwendig gewordenen Sanierung des Haushalts beteiligt. 
So habe sie mit dem Bau der Kita Kunterbunt in dieser Größenordnung das Maß überschritten und damit der Stadt zweifellos wirtschaftlichen Schaden zugefügt. Bei der weiteren Aufzählung der Meilensteine ihrer Amtszeit führe Coutandin Entwicklungen an, die kaum auf das Wirken der Bürgermeisterin zurückzuführen seien. So ginge die Bahnhofsmodernisierung nicht allein auf ihr Erfolgskonto, sondern sei Initiative der Deutschen Bahn, die nach jahrelangem Tauziehen der bisherigen Verwaltungschefs nun endlich Babenhausen als Bahnstandort an die Reihe genommen habe.
Auch sei Coutandin in einer der wichtigsten kommunalen Angelegenheiten nicht weitergekommen, verweist die CDU auf das Beispiel der Kasernenentwicklung. Ein Silberstreif am Horizont sei hier zwar erkennbar, doch der sei auch Ergebnis der Bemühungen einer überfraktionellen Arbeitsgruppe.
Schließlich habe die Bürgermeisterin eine erneute Kandidatur an ein Vorankommen bei der Kasernenentwicklung geknüpft. Vor diesem Hintergrund und nach kritischer Überprüfung ihrer bisherigen Regierungsbilanz sei der Verzicht Coutandins auf eine zweite Amtszeit nachvollziehbar. „Allerdings wird sie nun auch die Probleme nicht mehr verantworten müssen, die der Stadt durch die Ausgabenpolitik der letzten Jahre entstanden sind.“ Obwohl, so fügt die CDU an, die Amtszeit Coutandins mit der Verzichtserklärung noch nicht zu Ende sei. „Sie ist noch bis Januar 2015 am Ruder! Bis dahin kann sie weitere Meilensteine setzen und erst dann wird sie sich am Erreichten messen lassen können - und müssen.“

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