Selbst an die Nase fassen

Seit nach der Kommunalwahl 2011 die Allianz den unsinnigen Beschluss von CDU und Grünen, am Stadtrand in der Heinrich-Heine-Straße einen Kindergarten zu bauen, gekippt hat, um diesen neben dem alten Standort zwischen Amtsgasse und  Westring zu bauen, steht diese Maßnahme ständig in der Kritik von CDU und Grünen.

Mit polemischen Bemerkungen wie: „Mehr Frust als Lust“, Zitat Frau Heinlein, wurde der Baubeginn kommentiert. Auch die Kosten von ursprünglich 5,2, später 5,7 Mio. Euro stehen in der Kritik. Was aber häufig übersehen wird ist die Tatsache, dass es sich hierbei um zwei Einrichtungen handelt. Eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen für 3- bis 6-jährige und eine weitere Einrichtung mit drei Gruppen für 1- bis 3-jährige Kinder. Das Ganze unter einer Leitung.
Die Behauptung der CDU, man hätte eine ähnlich große Kindertagesstätte in der Heinrich-Heine-Straße für 2,7 Mio. Euro bauen können ist unrealistisch und weltfremd. Annahmen, die weit an der Wirklichkeit vorbei gehen. So, wie sie es auch für das Schwimmbad waren. Ursprünglich wurden hier 3,5 Mio. Euro angesetzt - gekostet hat es fast 3,9 Mio. Euro. Dabei wäre die Preissteigerung möglicherweise zu vertreten, doch leider ist das Bad bis heute nicht fertiggestellt. Es fehlt die Solaranlage für die Erwärmung des Wassers im Becken, die Umkleidekabinen wurden nicht erneuert und sind in einem sehr maroden Zustand. Das neue Kinderbecken fehlt ganz. Das Ganze wurde nur mit Krediten finanziert. Insgesamt kostet das Bad jährlich 600.000 Euro: 300.000 Euro sind Zinsen und Tilgung des Darlehens, und das noch über viele Jahre; 300.000 Euro sind Betriebskosten. Für die Erwärmung des Wassers wurden 2013 insgesamt über 39.000 Euro aufgewendet, weil die Solaranlage fehlt. Und sollte es in absehbarer Zeit gelingen das Bad endgültig fertig zu stellen, dann kassiert das Architekturbüro Brehmer + Brehmer auch noch mit.
Das Schiff, das für CDU und Grüne scheinbar das Wichtigste war, kann vielleicht noch als Blickfang herhalten. Tatsächlich ist es aber sehr unpraktisch. So erwärmt sich der Stahlkörper des Schiffes an heißen Tagen derart, dass es für die Besucher der Gastronomie oft unangenehm heiß wird. Die Badegäste, die unterdessen unterhalb des Schiffes schwimmen, haben außerdem noch ständig den störenden Geruch des Frittierfettes in der Nase. Wenn man, wie die CDU, in den letzten 20 Jahren in Babenhausen nicht viel Gutes auf die Beine gestellt hat, sollte man sich erst einmal selbst an die Nase fassen.

Karl Heinz Winter
Mitglied der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Babenhausen

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