Was soll dieses Theater? Warum lassen sich Menschen auf eine Parteienliste als „wählbar“ setzen, die es in Wirklichkeit gar nicht sind? Warum kandidieren Menschen für ein Amt, das sie gar nicht annehmen können und – schlimmer noch! – gar nicht wollen?
Die SPD hatte es offenbar nötig, ihre Liste mit einer großen Zahl an Platzhalter-Kandidaten zu füllen. Dummies sozusagen. Es ist schade, dass Menschen so etwas mitmachen und sich vor den politischen Karren spannen lassen. Es ist schade, dass Geld ausgegeben wird, um Hochglanzbroschüren und Plakate zu drucken, auf denen in großer Zahl nur Attrappen abgebildet sind!
Die Wähler werden an der Nase herumgeführt. Sie sollen eine Liste ankreuzen, weil sie populäre Zugpferde enthält. Und dann: Das Wählervotum wird einfach missachtet. Ohne Scham und ohne öffentliche Erklärung wird das Konstrukt an Listenplätzen wieder ausgehebelt, umgeworfen und durch Nachrücken neu konstruiert. Wenn jemand auf einen hinteren Listenplatz gewählt wurde, dann haben wir Wähler das so entschieden. Dass dieser Kandidat durch sein Nachrücken über eine Distanz von sechs, sieben Plätzen dann doch noch in die wichtigste Bürgervertretung der Stadt „rutscht“, war eindeutig nicht der Wählerwille.
Dies alles wirft kein gutes Licht auf die SPD und es schadet auch der Stadt Babenhausen, die bekanntermaßen landauf landab mit ihren politischen Possen zu zweifelhafter Berühmtheit gekommen ist. Die Wahl ist zum Witz geworden. Die Damen und Herren der SPD mögen sich bitte überlegen, ob sie künftig noch über Politikverdruss, Protestwähler und eine miese Wahlbeteiligung lamentieren wollen. Sie haben nun nämlich ihren Teil dazu beigetragen.
Florian Simon, Babenhausen
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