In Deutschland erlebt jede siebte Frau schwere sexualisierte Gewalt. Nur ein Bruchteil der Taten wird angezeigt. Die wenigsten Täter werden verurteilt. Eine Forderung des Bundesverbands der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe ist die Reformierung des Paragraphen 177 StGB zur Strafbarkeit von sexueller Nötigung und Vergewaltigung, denn hier bestünden Schutzlücken. Jede sexuelle Handlung ohne Einverständnis der Betroffenen müsse strafbar sein und das Verhalten des Täters bei Gericht im Vordergrund stehen.
„Unser besonderes Anliegen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ist, das Thema Gewalt auch durch Öffentlichkeitsarbeit aus der Tabuzone zu holen. Die Diskussion um Pick-Up Seminare und die darin gezeigte frauenverachtende Haltung und Aufforderung zu sexuellen Übergriffen zeigt, wie aktuell das Thema ist“, erläutert Monika Abendschein, Leiterin des Büros für Chancengleichheit des Landkreises.
Mit dem Hissen von bundesweit über 6.000 der Fahnen vor Verwaltungsgebäuden „frei leben – ohne Gewalt“ am 25. November wird ein weithin sichtbares Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen gesetzt – im ganzen Landkreis und bundesweit.
Das Netzwerk Gewaltschutz, ein Zusammenschluss von Fachberatungsstellen und Polizei in Stadt und Landkreis bündelt, strukturiert und verankert die professionellen kommunalen Hilfesysteme vor Ort zugunsten der Opfer. Broschüren des Netzwerks mit Adressen von Beratungsstellen vor Ort oder einem Leitfaden für den Erstkontakt mit Betroffenen von häuslicher Gewalt gibt es bei den Frauenbeauftragten der Kommunen oder dem Büro für Chancengleichheit, Telefon 06151 / 881-1044, chancengleichheit[at]ladadi[dot]de, www.ladadi.de/chancengleichheit
Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen mit der Nummer 08000 116 016 berät mehrsprachig am Telefon und auch in „Sofort-Chats“ www.hilfetelefon.de gri
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Rubrik: Meldungen aus dem Landkreis
19.11.2014
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