Offensichtlich war für potentielle Investoren der von der Eigentümerin (BIMA) festgesetzte Mindestkaufpreis nicht mit den städtebaulichen Anforderungen des Rahmenplans und der Nachhaltigkeitszertifizierung wirtschaftlich in Einklang zu bringen.
Für die FWB war die Fortsetzung der von CDU/GRÜNE eingeschlagenen Vermarktungsstrategie auf Grundlage des ökologisch nachhaltigen „Grünkern-Konzeptes“ aus dem EUROPAN-Architekturwettbewerb, von Beginn an, ein politischer Kompromiss innerhalb der Allianz, um die gefassten Beschlüsse umzusetzen und die bereits geleisteten teuren und umfangreichen Vorarbeiten der Stadt nicht abschreiben zu müssen.
Unter den gegebenen Voraussetzungen haben die Stadt und deren Berater mit den beschlossenen Qualitätskriterien und der Zertifizierung der Rahmenplanung durch die DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) im europäischen Immobilienmarkt im letzten Jahr kräftig auf den Busch gehauen. Man kann es durchaus als Erfolg werten, dass die Stadt Babenhausen und ihre 60 ha große Konversionsfläche durch die EU-Ausschreibung sicherlich übernational die ungeteilte Aufmerksamkeit aller potenter Immobilienentwickler, Investoren und Makler erregt hat. Nicht zu verkennen ist dabei auch, dass durch die ambitionierten Pläne jeglicher „Billigvermarktung“ ein Riegel vorgeschoben wurde, und eine städtebauliche Fehlentwicklung vermieden werden konnte.
Da der BIMA nach der ergebnislosen EU-Ausschreibung jetzt der Weg der freihändigen Vergabe offensteht, wird die Ausübung der Planungshoheit der Stadt Babenhausen von noch größerer Bedeutung sein, um offensichtlich vorhandenen Investoren frühzeitig die nötige Planungssicherheit und damit auch den wirtschaftlichen Erfolg bieten zu können. Dabei muss aus Sicht der FWB das Wohl der Stadt Babenhausen als ganzes im Vordergrund stehen und es darf keine isolierte Insellösung „Kaserne“ geschaffen werden.
Die Freien Wähler empfehlen den zuständigen städtischen Gremien und deren Beratern eine rasche, detaillierte Analyse der bisherigen Strategie, um ein Maximum an Erfahrungswerten für das weitere Vorgehen festzuschreiben und die richtigen Konsequenzen ziehen zu können. Ziel muss es dabei sein, mit allen bisherigen Interessenten weiter im Gespräch zu bleiben, da diese sich nicht plötzlich vermehren werden.
Wir werden jetzt mit Nachdruck, loyal und in den Möglichkeiten unseres Stärkeverhältnisses in der Allianz, unsere Position in Sachen Kasernenkonversion einbringen. Dazu gehört neben der klaren Priorität der Gewerbeansiedlung, die professionelle Vermarktung durch eine privatwirtschaftlich agierende Gesellschaft auf Basis von Erfolgsprovisionen. Durch eine Teilvermarktung und eine partielle Vergabe, besteht die Chance das Risiko für die bisherigen Interessenten zu minimieren und endlich eine Entwicklungsdynamik zu generieren, die sich dann auch auf weniger wirtschaftlich interessante Teile ausdehnen wird.
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