„Eine art- und verhaltensgerechte Unterbringung von Wildtieren ist im Zirkus nicht möglich. Die Einschränkungen, denen die Tiere ausgesetzt sind, sind gravierend. Wir dürfen Tiere im Zirkus nicht länger wie Tiere zweiter Klasse behandeln“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Deutschland hinkt beim Wildtierverbot im Zirkus hinterher. Die Bundesregierung hat nun erneut die Chance, dazu beizutragen, das Leiden zahlreicher Tiere im Zirkus zu beenden.“ Unzureichende Vorgaben und Verstöße. Es existieren keine konkreten rechtlichen Vorgaben für in Zirkusbetrieben gehaltene Tierarten, sondern lediglich nicht rechtsverbindliche „Zirkusleitlinien“. Die Vorgaben dort sind nicht nur unzureichend, sondern weichen auch in eklatanter Weise von den Mindestanforderungen für in Zoos oder Privathand gehaltene Wildtiere ab. Und selbst diese minimalistischen Vorgaben können in einem reisenden Unternehmen nicht greifen. So kommt es in Zirkusbetrieben ständig zu einer Vielzahl von Verstößen, welche auch durch einen strengeren Vollzug nicht zu verhindern sind. So wurden etwa in Bayern in den Jahren 2010 bis 2013 bei amtstierärztlichen Kontrollen in der Hälfte der Fälle Verstöße gegen geltende Tierschutzbestimmungen registriert. Ähnliches bestätigte auch die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen. Wildtierverbot bereits zwei Mal an Bundesregierung gescheitert. Bereits 2003 und 2011 hatte der Bundesrat eine Forderung nach einem Verbot bestimmter Wildtiere formuliert. Dieses wurde seitdem aber nicht von der Bundesregierung umgesetzt. Viele Kommunen, zuletzt die Stadt Leipzig, haben sich der Thematik in den vergangenen Monaten selbst angenommen, indem sie keine Plätze mehr an Zirkusunternehmen mit Wildtieren vergeben. Der Deutsche Tierschutzbund fordert seit Jahren ein Verbot der Haltung von allen Wildtieren in Zirkusunternehmen, umgehend zumindest ein Teilverbot bestimmter Tierarten wie Affen, Elefanten, Bären, Nashörnern, Flusspferden und Giraffen. Auch die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter einem Verbot. (Text / Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.)
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
02.03.2016
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