HGV Babenhausen − „Erinnerungen einer Stadt“: Einblicke in das dauerhafte Zeitzeugenprojekt in Babenhausen

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Gesangvereins „Liederkranz 1891“ Hergerhausen im Jahre 1901 wurde dieses Gruppenfoto gemacht. Der Hergershäuser Zeitzeuge Karl Heltzel hat es zu Verfügung gestellt. Er ist seit über 70 Jahren aktiver Sänger des Vereins.

Die Vereine in Babenhausen werden einen thematischen Schwerpunkt beim zweiten Werkstattgespräch des Zeitzeugenprojektes „Erinnerungen einer Stadt“ des Heimat- und Geschichtsvereins (HGV) Babenhausen darstellen. Die Veranstaltung findet am Freitag, 22. November, um 19 Uhr im Bürgerzentrum Stadtmühle statt. Der Eintritt ist frei.

Im Auftrag des HGV haben Holger Köhn und Christian Hahn vom Büro für Erinnerungskultur in den vergangenen beiden Jahren Interviews mit über 20 Frauen und Männern aus Babenhausen geführt. Dabei standen nicht nur die Geschichte der Kernstadt, sondern auch die der Stadtteile im Fokus. Viele interessante Erinnerungen konnten so für die Nachwelt gesichert werden. Und genau das ist das Ziel des durch die „Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region“ und die „Jubiläumsstiftung Sparkasse Dieburg“ geförderten Projekts. Es wird ein Archiv angelegt, das die persönlichen Geschichten und Erinnerungen von Menschen systematisch sammelt, bevor sie für immer verloren gehen. Alle Interviews werden professionell aufgezeichnet, so dass sie für unterschiedliche Verwendungszwecke zur Verfügung stehen.
An diesem Abend wird der aktuelle Stand des Langzeitprojekts präsentiert. Die Besucherinnen und Besucher erwartet wieder eine abwechslungsreiche Veranstaltung, in der unter anderem Ausschnitte aus den geführten Interviews vorgestellt werden. Einen thematischen Schwerpunkt werden dieses Mal die Babenhäuser Vereine einnehmen: Im Leben der Babenhäuserinnen und Babenhäuser spielten – und spielen – Vereine eine wichtige Rolle. Neben Turn- und Sportvereinen verweisen die Gesangvereine auf eine lange Tradition – auch und gerade in den Stadtteilen. So feierte etwa der
Langstädter Liederkranz in diesem Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. In den Interviews kamen viele weitere Vereine zur Sprache, vom Naturschutzbund über den Wanderclub und Angelvereine bis zum DRK und zur Freiwilligen Feuerwehr. Manche Vereine wurden nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet, andere haben sich in der Zwischenzeit aufgelöst. Gründungsmitglieder und Initiatoren kommen in ihren Erinnerungen zu Wort.
Seit einem Jahr steht der Stadt zudem eine Online-Plattform zur Verfügung, die historische Quellenbestände sichern und sichtbarmachen hilft (babenhausen.topothek.de). Rund 300 Fotografien und andere Doku- mente, größtenteils aus Privatbesitz, sind seit der Vorstellung beim letzten Werkstattbericht 2018 von den Topothekaren (ehrenamtlichen Mitarbeitern an dieser Datenbank) eingepflegt worden. Im Zuge der Veranstaltung werden Erfahrungen hinsichtlich der Arbeit an der Topothek und deren Nutzung im Rahmen des Zeitzeugenprojekts präsentiert. Auch Einblicke in den weiteren Verlauf des erfolgreichen Projekts „Erinnerungen einer Stadt“ stehen auf dem Programm.      wi

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