„Wir machen das freiwillig und privat. Im Frühjahr vor der Blüte sieht man erst den ganzen Müll, der hier unabsichtlich und leider auch absichtlich gelandet ist. Wir leben hier und wollen Verantwortung für unsere Landschaft übernehmen. Gleichzeitig wollen wir unseren Kindern Vorbild sein“, beschreibt Initiatorin Barbara Heusinger von Waldegge ihre Idee. Vor fünf Jahren war schon einmal von Bürgern auf Eigeninitiative gesammelt worden. Während damals viele Baustoffe, Folien und Styroporteile durch den Wind davongetragen worden waren und sich in den Büschen des gerade entstandenen Parks verfangen hatten, waren es diesmal überwiegend Haushaltsabfälle, mit denen die fleißigen Sammler zu tun hatten. Wichtig war, aufgrund der bereits eingesetzten Brut- und Setzzeit nicht
zu tief in die Büsche und Baumgruppen vorzudringen. „Wir wollen Rücksicht auf die Tiere nehmen“,
lautete denn auch die Bitte von Barbara Heusinger von Waldegge, die von den Kindern verständnisvolle Zustimmung erhielt. Um den Helfern ihre Arbeit zu erleichtern, hatte Ortsvorsteher Horst Grimm, der „Wind von der Aktion bekommen hatte“, kurzerhand Abfallpikser, Arbeitshandschuhe und Warnwesten beim Bauhof besorgt. Die Ausstattung war von der Aktion „Saubere Stadt“ übriggeblieben, die es bis vor ein paar Jahren noch gab. Gestiftet worden waren Handschuhe und Westen vom Abfallzweckverband. „Und heute werden die Sachen hier gebraucht, das ist doch super!“, freut sich Grimm über das Engagement der Bürger. Nicht nur aus dem Neubaugebiet, sondern auch aus dem „Alten Ort“ waren Helfer gekommen. Verpackungen, Zigarettenkippen, Flaschen, Dosen und Kartons wurden in Säcken gesammelt und nach etwa eineinhalb Stunden zum Treffpunkt am Spielplatz zurückgeschleppt. Hier war inzwischen ein Buffet zur Stärkung aufgebaut worden. „Auch alles privat organisiert“, wie die Helfer erklärten, die sich nun bei Kaffee und Keksen aufwärmten. Zu guter Letzt kam noch Anita Ullrich mit ihren „Trophäen“ angeradelt: zwei prall gefüllte große Säcke baumelten rechts und links am Fahrradlenker. Am Ende ergab sich ein ganzer Anhänger voll Müll, der von Ingo Rohrwasser abtransportiert und auf eigene Kosten zur fachgerechten Entsorgung gefahren wurde. Kurzer Einsatz – große Wirkung. Daran wollen die Helfer anknüpfen und planen bereits eine nächste Aktion. Diesmal wahrscheinlich am anderen Ende des Ortes. alex
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