Konfirmanden entdecken Freiheit und Vertrauen

Kurz vor den Osterferien machten sich rund dreißig Konfirmanden auf, um auf ihrer Konfirmandenfahrt die Bedeutung der Reformation Martin Luthers zu entdecken. Sie kamen aus Altheimer, Eppertshausen, Harpertshausen und Münster und fuhren gemeinsam, begleitet von einer hoch motivierten Schar von Teamern und ihren drei Pfarrern, ins Kreisjugendheim nach Ernsthofen.

Nach einem Einstiegsfilm gab es am ersten Abend ein WWM (Wer wird Millionär) zu Martin Luther, das die Jugendlichen mit Auszeichnung meisterten – offensichtlich kannten sie schon die historischen Fakten aus dem Schulunterricht oder hatten beim vorherigen Film gut aufgepasst. Am nächsten Tag galt es an verschiedenen Stationen die historischen Fakten auf ihre Bedeutung für das heutige Leben hin abzuklopfen und später mit den Pfarrern zu vertiefen. Zum Beispiel wurde die zwischen Teenagern und Eltern nicht selten diskutierte Frage „Warum darf ich nicht machen, was ich will?“ bedacht. Nachdem die Jugendlichen am Rest des Nachmittags die ersehnte und verdiente „freie Zeit“ hatten und endlich ins „Dorf“ konnten, wurde abends kreativ gearbeitet. Und die tollen Ergebnisse überraschten Teamer und Pfarrer: Manche gestaltete eine Konfirmationskerze, andere einen Reisealtar und wieder andere gestalteten biblische Worte in Schmuckschrift. Mit diesen Werken werden sie sich nach den Osterferien in den Vorstellungsgottesdienst vorstellen. Hatte man bis dahin in aus den verschiedenen Gemeinden gemischten Gruppen gearbeitet, so wurde am Samstag gemeindebezogen die einzelnen Vorstellungsgottesdienste vorbereitet: Manche arbeiteten an einer Predigt, andere an Gebeten und an einem Anspiel, wieder andere suchten die Lieder aus, so dass jede Konfirmandin und jeder Konfirmand etwas zum Gottesdienst beitragen kann. Etwas Besonderes waren die Gottesdienste in Ernsthofen: Am Donnerstag erlebten viele erstmals eine Agapefeier – das ist ein abendmahlähnlicher Gottesdienst mit Brot und Saft, aber auch Käse und Trauben. Samstags gab es eine Fackelwanderung zur Neutscher Kapelle, um dort eine sehr eindrückliche Andacht zu erleben: Passten nicht alle Jugendlichen gleichzeitig in die kleine Kapelle, so traten die Konfirmanden zu zweit ein, konnten ihre Sorgen, symbolisiert durch einen Stein, vor Gott ablegen und einen persönlichen Segen durch einen Pfarrer empfangen. Waren die Fackeln zwischenzeitlich erloschen, so waren alle erleichtert auch ohne Fackeln wieder das Kreisjugendheim zu erreichen. Mit einem Punch von den Teamern wurden sie dort erwartet. Nach einer, auch zeitumstellungsbedingten kurzen Nacht galt es am Sonntag wieder aufzuräumen und die Heimreise anzutreten. Gute Arbeit haben Konfis und Teamer geleistet, finden die Pfarrerin Kerstin Groß (Münster), Pfarrer Johannes Opfermann (Eppertshausen) und Ulrich Möbus (Altheim). Wobei letzter zunächst etwas enttäuscht war, als die Konfirmanden zum Thema ihres Gottesdienst meinten, ob denn ständig Luther und Reformation vorkommen müsse. Die Jugendlichen präferierten das Thema: „Urvertrauen, Glauben und Vertrauen“. „Doch“, so  der Altheimer Pfarrer nach etwas Überlegung, „zeichnet die Reformation aus, dass Menschen von der Bibel geleitet selber denken anstatt Vorgegeben fraglos übernehmen! Und vielleicht sind Vertrauen und Liebe gerade die Antwort auf die Frage, ob ich alles tun kann!“ Von daher kann man wirklich gespannt sein auf die Vorstellungsgottesdienste, die in Eppertshausen und Altheim jeweils am 23. April und in Münster am 7. Mai.

(Text/Foto: Ulrich Möbus, Pfr.)

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