… Moment mal: sind wir hier nicht in der städtischen Bücherei? Doch, aber heute gibt es hier Etwas zu essen und gemütlich ist es auch! Nur das Feuer ist etwas modifiziert: ein stilechtes Kaminsims steht in der Ecke, in dem hinter ein paar kunstvoll drapierten Holzscheiten eine Flamme auf dem Display eines Tablets lodert (offenes Feuer wäre dann doch etwas zu gewagt in der Bücherei!). In der Ecke hängen grüne Vorhänge vor den Bücherregalen und simulieren einen Wandvorsprung, auf den flackernde LED-Kerzen gestellt wurden und irgendwie fühlt man sich wie zu Besuch bei Rosamunde Pilcher. Die Damen vom ehrenamtlichen Bücherei-Team haben keine Mühen gescheut, den ersten Vorleseabend für Erwachsene zu einem ganzheitlichen Erlebnis werden zu lassen. „Wie für die kreative Schaufenstergestaltung brachte Jede von uns Gegenstände von Zuhause mit, die irgendwie zum Thema passen könnten“, erklärt Silvia Schroth, von der die zauberhafte Porzellansammlung stammt. Da irische Krimis von Ivy A. Paul auf dem Programm standen, wollte man die Gäste mit passender Deko und natürlich auch kulinarisch auf die grüne Insel versetzen.
Der fesselnde Krimi wurde von Steffi Dörr gelesen, die fast nicht mehr zu bremsen war und den ersten Leseblock auch weit über die geplanten 30 Minuten ausdehnte. Den Zuhörern schien das nichts auszumachen, denn die Geschichte war spannend, wenn auch nichts für schwache Gemüter. Die „mörderische Teatime“ war die Auftaktveranstaltung einer literarischen Reihe für Erwachsene, die das Bücherei-Team gerne fest in den Jahreskalender etablieren möchte. Da man bisher immer nur für Kinder Lesungen mit Bastelangeboten geplant hatte, war der Abend auch jenseits des Krimis spannend für die sechs Damen vom Team: Wie würden die Zuhörer den Abend bewerten? Deshalb gab es nach der Lesung kleine Feedback-Kärtchen, die von den 15 Zuhörern gerne ausgefüllt wurden. Dabei wurde der Abend durchweg positiv bewertet und das lag bestimmt auch an der köstlichen Bewirtung („schließlich braucht man eine gute Grundlage, wenn man in der zweiten Leserunde die Leichen bewältigen muss“, wie eine der Damen augenzwinkernd bemerkte). Dass es den Zuhörern gefiel, konnte man spüren, denn keiner drängte zum Aufbruch und es wurde noch lange gefachsimpelt in den hinteren Räumen der Bücherei, die für einen Abend zum Kaminzimmer wurden. kb
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
10.03.2019
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