In der Nähe der hessischen Stadt Langenselbold wurde eine abgebrannte Siedlung ausgegraben, datiert aus der Bronzezeit vor 3.500 Jahren. Die Wände der Hütten bestanden aus zwei mit Abstand voneinander aufgesetzten Flechtwänden und dazwischen hatte man trockenes Gras eingestopft, etwa zehn Zentimeter dick. Das Gras war verbrannt, die Abdrücke der Halme in den hartgebrannten Lehmbewurf waren erhalten geblieben. Das Schadfeuer, das die Siedlung vernichtete, erhielt den Lehmbewurf bis heute. Ein Glücksfall für die hessischen Archäologen, denn nun konnten sie eine genauere Vorstellung darüber gewinnen, wie man vor 3.500 Jahren gelebt hat.
„Es ist äußerst plausibel, dass die Wände damals schon gut dämmten: In unserem Klima hätte über lange Zeiten im Winter in den Hütten Frost geherrscht. Mit der zehn Zentimeter dicken Grasfüllung ist der Wärmeschutz verblüffend gut. Diese Qualität wurde erst 1995 mit der damaligen Wärmeschutzverordnung wieder erreicht“, sagt Klaus Fey von der „Hessischen Energiespar-Aktion“.
Das Territorialmuseum in Babenhausen ist mittwochs von 14 bis 16 Uhr, donnerstags von 15 bis 17 Uhr, samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Text und Foto: „Hessische Energiespar-Aktion“
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