Herbert Kahn war am 10. November 1938 verhaftet und in das KZ Dachau deportiert worden. Nach seiner Entlassung emigrierte er über Holland und England nach Kanada, wo er zunächst interniert war.
In Kanada lernte Herbert Kahn, der an der Bahnhofstraße in Hergershausen gewohnt hatte, seine Frau Rose kennen. Später hat er seine alte Heimat besucht und Kontakte zu ihm früher wohlgesonnenen Einwohnern gepflegt, wie alte Fotos zeigen.
Jetzt war Sohn Norman Kahn hier, um diese alten Kontakte weiter zu pflegen und Gespräche zu führen. Neben einem Ortsrundgang stand auch der Besuch des jüdischen Friedhofes in Sickenhofen auf dem kurzen Programm.
Zwei engere Verwandte der Kahns wurden von den Nazis ermordet. Die in Hergershausen geborene Schwester von Herbert Kahn, Gutta Kahn, wurde von Frankfurt aus deportiert. Sie gilt als „verschollen“ im Osten. Die Mutter von Herbert Kahn, Nanette Kahn, eine geborene Heinemann, wurde von Frankfurt aus nach Theresienstadt deportiert. Auch sie zählt zu den Opfern des Nazi-Regimes.
(Text / Foto: Georg Wittenberger)
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