Iris Malzkorn begrüßte die Gäste und erläuterte die Gegebenheiten auf dem FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat), die als Teil des Natura 2000 Netzwerkes direkt unter den Naturschutzgebieten angesiedelt werden. Die Tierheilpraktikerin betreut die Przewalski Pferde seit ihrer Ankunft im Juni 2014 und gibt bei den Führungen auch zahlreiche Hinweise über die vorhandenen Pflanzen. Die Königskerze die zur Zeit kräftig blüht bestimmt das Bild, aber auch Heidenelken, Johanniskraut und Hornklee wurde bei der Führung am Sonntag (26.) entdeckt. Der Magerrasen, der sehr selten in Deutschland zu finden ist, und das Bild auf dem FFH-Gebiet prägt, würde ohne Pflegemaßnahmen durch Kiefern zuwuchern. Die Przewalski Pferde sorgen für eine biologische Eindämmung der Kiefern, schätzen die jungen Kiefern als Delikatesse und auch durch Tritt- und Wälzkuhlen werden die Kiefern in ihrer Ausbreitung eingeschränkt. Diese Massnahmen wurden früher durch die Panzer der US-Streitkräfte (zugegebener Weise unbeabsichtigt) durchgeführt. Ein Grundbestand an Kiefern verbleibt auf dem Gelände, da sich bereits Heidelerchen auf dem FFH-Gebiet angesiedelt haben und bevorzugt in den Kiefern brüten. Seit kurzem wurden die fünf Przewalski Damen durch „Heiper“ einem 1 ½ Jahre alten Hengst aus der Döbritzer Heide verstärkt. Alle Przewalskis stammen von den letzten vierzehn Pferden ab, die Ende des ersten Weltkrieges lebten. Aufgrund des Europäischen Erhaltungszucht Programmes (EEP) ist die Zahl auf mittlerweile rund 2.200 Pferde angestiegen. Wann und ob die Babenhäuser Przewalskis für zusätzlichen Nachwuchs sorgen muss abgewartet werden. Die informative Führung gab interessante Einblicke in das FFH Gebiet und man erfuhr viel Wissenswertes über die Lebensgewohnheiten der Przewalski Pferde. Blicken lassen haben sich die Pferde allerdings nicht, die Gäste konnten lediglich einen Fuchs und einige Hase beobachten. hz
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