Die Bestände von Rauch- und Mehlschwalben gingen in den vergangenen Jahren allerdings kontinuierlich zurück. Das liegt hauptsächlich am Rückgang und der Zerstörung von Nestern und Nistmöglichkeiten. Durch Flächenversiegelung (bei der Asphaltierung von Feldwegen) wird es für die Schwalben immer schwieriger in Pfützen den Lehm für den Nestbau zu finden. Seit 2002 sind die Schwalben auf der Vorwarnliste der „Roten Liste für gefährdete Tierarten“. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft geht die Nahrungsgrundlage der Schwalbe, Fluginsekten, ebenfalls stark zurück.
Ein kleines Schwalbenparadies findet man bei Silvia Beyerle in Babenhausen. Zwanzig Nester, rund um das Haus, sorgen für allerhand Flugbetrieb in der Abendstunde. Die Schwalben bei der Fütterung ihres Nachwuchses zu beobachten ist interessant und die gewagten Flugmanöver absolut sehenswert. Auf die Frage: Aber die Schwalben machen doch Dreck? Antwortet Silvia Beyerle, entwaffnend: „Das ist kein Dreck, Plastiktüten und Blechdosen im Feld, das ist Dreck.“ Den anfallenden Schwalbenkot, der durch die angebrachten Kotbretter aufgefangen wird, und somit eine Verschmutzung der Terrasse verhindert, verwendet sie als Dünger für den schön angelegten Garten.
Was die wenigsten wissen, da die Schwalben geschützt sind ist eine Zerstörung von Nestern, auch im Winter, verboten und eine Entfernung von Schwalbennestern nur mit Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde erlaubt.
Bald heißt es wieder Abschied nehmen von den Glücksboten, wenn sie ihren langen Flug in wärmere Gefilde starten, bis sie dann wieder im Frühling ihre Nistplätze einnehmen und die warme Jahreszeit ankündigen. Der NABU unterstützt Privatleute, die sich dem Artenschutz und den Schwalben widmen möchten, denn: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Weitere Information gibt es bei www.nabu.de oder den Mitgliedern des Nabu Ortsvereins in Babenhausen. hz
Rubrik: Babenhausen und Umgebung
03.09.2016
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