Die OFB beim RP Darmstadt ist zentrale Bewilligungsstelle für die Forstförderung in ganz Hessen und somit verantwortlich für die Gewährung von Beihilfen von durchschnittlich 5 Millionen Euro im Jahr für den Waldumbau in stabile Laubholz- und Mischbestände, die Kompensationskalkung zur Abmilderung von Bodenversauerung und weitere forstliche Maßnahmen wie Waldwegebau und bodenschonende Holzernte.
Weniger bekannt ist vermutlich die landesweite Arbeit der Behörde für das Forstvermehrungsgut. Das RP Darmstadt ist für die Auswahl und Zulassung von besonders geeigneten Erntebeständen – zum Beispiel Bucheckern und Eicheln – zur Bereitstellung von hochwertigem und identitätsgesichertem, forstlichen Vermehrungsgut verantwortlich. Damit kann die genetische Vielfalt der Wälder erhalten und verbessert werden.
Die OFB vertritt außerdem die forstlichen Belange in allen Verfahren des RP Darmstadt, in denen Wald – beispielsweise für Infrastruktur-Maßnahmen – gerodet werden soll. Sofern ein solcher Eingriff unvermeidbar ist, wird auf Aufforstungen an anderer Stelle hingewirkt. Wo das nicht möglich ist, fordert die OFB vom Vorhabenträger eine Walderhaltungsabgabe ein, die auch zur Finanzierung von Erstaufforstungen verwendet wird.
Hessen verfügt über fast 900.000 Hektar Waldfläche, was rund 42 Prozent der Landesfläche entspricht. Es ist damit das Bundesland mit dem höchsten Waldanteil. Die Wälder im Bereich des Regierungspräsidiums Darmstadt bedecken über 300.000 Hektar, was einem Waldanteil von etwa 41 Prozent entspricht.
Für Waldrodungen, die im ohnehin waldärmeren Ballungsraum Rhein-Main oft unvermeidbar sind, können fast immer Ersatzaufforstungsflächen – überwiegend im ländlichen Raum – bereitgestellt werden. Auch private Grundbesitzer schaffen neue Waldflächen und erhalten hierfür Fördermittel. So wird erreicht, dass der Waldanteil in Südhessen stabil bleibt.
Hintergrund:
Der Wald genießt in Hessen eine hohe Wertschätzung. Das Hessische und das Bundeswaldgesetz stellen den Wald hier unter besonderen Schutz – wegen seiner Bedeutung für die nachhaltige Holzproduktion, als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, aufgrund der positiven Auswirkungen auf den Naturhaushalt, den Boden, das Grundwasser und das Klima. Der Wald ist auch ein Ort für die Menschen, um Ruhe und Erholung zu finden oder sich dort in ihrer Freizeit zu betätigen.
Die Wälder sind aber auch als Einkommens- und Beschäftigungsquelle von erheblicher Bedeutung. Mit einem Jahresumsatz zwischen 160 und 170 Mrd. Euro übertrifft die Forst- und Holzbranche in Deutschland selbst die heimische Stahlerzeugung und den Bergbau. Hierzulande sind die Arbeit und das Einkommen von rund 1,2 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom Wald abhängig – entweder arbeiten sie unmittelbar in der Forstwirtschaft oder sind in der nachgelagerten Holzverarbeitung tätig.
Als Hauptursache für den weltweiten Waldverlust wird die Rodung für landwirtschaftliche Nutzung, die nicht nachhaltige Holzernte und die Schaffung von menschlichen Siedlungsflächen verantwortlich gemacht. Experten schätzen, dass weltweit etwa zwei Drittel aller Arten – zumindest teilweise – auf Wälder als Lebensraum angewiesen sind.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat 1971 angesichts der globalen Waldvernichtung den 21. März als Internationalen Tag des Waldes empfohlen. Neben der Bedeutung der Wälder als Lebensraum für Pflanzen und Tiere soll auch die besondere Bedeutung des Waldes und einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung für die Bekämpfung der globalen Armut ins Bewusstsein gerufen werden.
Mehr Informationen zur Tätigkeit des RP gibt es unter https://rp-darmstadt.hessen.de/umwelt/forsten.
(Text/Foto:rp)
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