Ulrich Pelz ist gebürtiger Stuttgarter, machte im Schwäbischen Ende der siebziger Jahre eine Ausbildung in der Landwirtschaft. Seine erste Blutspende dort habe einen ganz praktischen Grund gehabt, erzählt Pelz. „Im Ausbildungsbetrieb wurden die Lehrlinge auch verköstigt. Aber mir reichte das Essen nach der schweren körperlichen Arbeit tagsüber nicht aus.“ Einem Zivildienstleistenden im gleichen Betrieb ging es ebenso, sodass sich beide zu einem Blutspendetermin in der Nähe anmeldeten.
„Wir hatten gehört, dass es nach der Spende eine Mahlzeit gibt, bei der wir uns endlich richtig sattessen konnten.“ In den folgenden 37 Jahren blieben Ulrich Pelz und sein einstiger Kollege in Kontakt und motivieren sich noch immer gegenseitig zur regelmäßigen Blutspende. Heute geht es aber nicht mehr um das deftige Essen im Anschluss. Vielmehr ist der Wahl-Darmstädter Vorbild für seine beiden Töchter Juliana und Christa, die ebenfalls regelmäßig spenden.
In den siebziger Jahren habe man nur alle fünf Monate Blut spenden dürfen, inzwischen sind die Abstände deutlich verkürzt worden. Männer können sechsmal pro Jahr zur Blutspende gehen. Will man es auf die beeindruckende Anzahl von 175 Spenden bringen, darf man sich also nicht auf einen oder zwei Orte fixieren.
„Ohne eine Art Blutspende-Tourismus ist das nicht möglich“, sagt Ulrich Pelz. „Da ich im Außendienst tätig bin, mich häufig im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufhalte, kann ich mir auch Blutspendetermine in anderen Bundesländern aussuchen. Orte und Zeiten finde ich meist im Internet.“ Nach Hergershausen kam er nun durch Tochter Christa, die im Babenhäuser Stadtteil wohnt.
Während der fleißige Spender etwas überrascht ist, dass an diesem Abend noch eine Ehrung auf ihn wartet, ist man beim DRK-Ortsverein stolz, erstmals einen Teilnehmer für seine 175. Blutspende auszeichnen zu können. „Wir sind jedem Blutspender dankbar“, sagt Vorsitzender Heinrich Klößmann, der trotz der Urlaubszeit 103 Freiwillige – davon 13 Erstspender – im Hergershäuser Bürgerhaus begrüßen konnte. „Aber ein so großes Engagement wie das von Ulrich Pelz verdient eine besondere Anerkennung.“ mel
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
25.08.2015
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