Anfänge in 2002
Das Reinheimer Netzwerk wurde 2002 auf Initiative von Kirchengemeinde, Gewerbeverein, Schulleitung und Dekanat mit dem Ziel gegründet, Jugendlichen ab Hauptschulklasse 8 und Realschulklasse 9 sowie der H10 beim Übergang von der Schule in den Beruf zu begleiten. Von 2005 an wurde ein Patensystem auf-, das Netzwerk ausgebaut. Die Paten kamen von außen und unterstützten die Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. In der Schule hatten sie einen eigenen Raum mit zwei Rechnern. Es gab Einzel- und Klassenbetreuung. „Jugendliche brauchen es, dass Erwachsene sich für sie interessieren“, hat Annette Claar-Kreh beobachtet. Den Blick von außen, also außerhalb des Schulsystems, mit eigener Berufsrealität wertet Friedemann Wendenburg, Leiter des Haupt- und Realschulzweigs und begleitender Koordinator an der Schule, als großen Pluspunkt der Paten.
Anke Schnauber ist eine Patin der ersten Stunde. Die Verwaltungsangestellte begleitete die jungen Leute dabei, den passenden Beruf für sich zu finden, Bewerbungen zu schreiben und sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Ausbildung und Beruf seien elementar, sagt sie, doch nicht alle Eltern könnten eben ihre Kinder unterstützen.
Auf verschiedenen Ebenen profitiert
„REINA war für uns ein Gewinn“, sagt Loschek. Das Netzwerk hat den Anstoß gegeben, ein Schulprofil zu entwickeln („Einer für alle gemeinsam“). Es gab Kontakte zu Unternehmen, Betriebsbesuche, Praktikatage, Gottesdienste in Zusammenarbeit mit allen STARK-Netzwerken (Starkenburger Arbeitskreis Kirche und Gesellschaft), die Teilnahme an der Ausbildungsmesse der Volksbank in Reinheim, jährliche Fortbildungen für die Paten durch das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, Kindeswohlschulungen, die Unterstützung von Berufsorientierungstagen an der Dr.-Kurt-Schumacher-Schule und anderes mehr.
„Die Zusammenarbeit mit Paten hat viele gute Lebenswege geschrieben“, führt Loschek weiter aus. Da ist zum Beispiel der junge Mann, der als Hauptschüler eher unmotiviert war, dann aber einen guten Abschluss machte, ein Handwerk erlernte und mittlerweile die Meisterschule besucht, wie Wendenburg berichtet. Oder das letzte Patenkind von Anke Schnauber: Eine junge Frau aus Syrien wollte technische Zeichnerin werden, habe aber keinen Ausbildungsplatz bekommen. Mittlerweile besuche sie das Gymnasium und habe ihr kürzlich ihr Zeugnis geschickt – „mit super Noten“. (Text/Foto: S.Rummel)
Rubrik: Babenhausen und Umgebung
13.04.2019
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