„Diese Zahl entspricht einer vollen Gruppe“, macht Monika Heinlein von der CDU deutlich. Eine zusätzliche Kindergartengruppe werde benötigt, während gleichzeitig eine Gruppe der Kita Danziger Straße geschlossen werde. Sie hatte deswegen einen Haushaltsantrag in die jüngste Parlamentssitzung eingebracht: 50000 Euro für Planungsleistung sollten im Etat bereitstehen, um in 2015 die offensichtlich nötige Erweiterung der Kita Danziger Straße umsetzen zu können. Diese Kita liegt direkt im Einzugsgebiet der Lachewiese. „Der Bedarf ist da - und er wird steigen“, ist sich Heinlein sicher.
„Die Schließung der fünften Gruppe in der Kita Danziger Straße ist fachlich begründet und zugunsten des Personals notwendig“, räumt Heinlein ein. Dennoch: „Eine sogenannte Notgruppe, die fast 15 Jahre lang den Status der Behelfsmäßigkeit hatte, wird jetzt geschlossen, zur denkbar ungünstigen Zeit.“ Nicht nur, dass die Bemühungen der Stadt um einen Ausbau der Betreuungsplätze nicht ausreichend waren. „Auch gibt der Haushalt eben kaum noch Spielraum, um im Bereich der Kinderbetreuung zu investieren“, bedauert Heinlein. Entsprechend wurde der CDU-Antrag zur Erweiterung der Betreuungskapazitäten von der Allianz-Mehrheit abgelehnt. „Aber mal ehrlich: Ganz abgesehen von der Frage, wer die Schuld an dem Desaster bei den städtischen Finanzen trägt, müssen sich alle Parlamentarier die Frage gefallen lassen, warum eigentlich Geld für die Przewalski-Pferde da ist, aber keins für die Kinder?“ Zugunsten der Vermarktung der Przewalski-Pferde, die auf das FFH-Gebiet an der ehemaligen Kaserne umgesiedelt werden, will die Stadt bereits jetzt 15000 Euro in die Hand nehmen. „Aber davon ist noch nichts gebaut! Ein Besucherinformationszentrum soll ja auch noch her“, erinnert Heinlein. Sie wundert sich über die Prioritäten bei ihren Parlamentskollegen, von denen einige in der Sitzung sogar eingeräumt hätten, dass Heinlein mit ihrer Betreuungsprognose möglicherweise richtig liege. „Dass die neuesten Zahlen des ASB im Frühjahr eine Entwarnung geben werden, daran glaube ich ebenso wenig wie an die von Bürgermeisterin Coutandin in Aussicht gestellte Nachtragsfinanzierung“. Es werde letztlich so laufen, wie seinerzeit in Hergershausen, als die Besiedelung von 160 Bauplätzen ohne Erweiterung der örtlichen Kita einherging. Hier war letztlich auf Druck der Eltern ein Container angebaut worden, der jedoch die Nachfrage nicht decke. „Wir agieren nicht mehr in der Betreuungsfrage, sondern wir reagieren nur noch - und das meistens zu spät“, stellt Heinlein fest. Es bleibe abschließend festzustellen, dass Babenhäuser Eltern inzwischen mit den zu entrichtenden Kita-Gebühren an der Spitze des Landkreises liegen. „Für dieses Geld sollten die Familien auch etwas erwarten können. Das fängt bei einem flächendeckenden, weitsichtig geplanten Betreuungsangebot an!“
Rubrik: Politik und Parteien
06.03.2014
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