Allen Teilnehmern sind diese Vor- Wende- Zeiten noch aus eigener Erfahrung bekannt, aber vor Ort zu sehen, wie nah sich der „Westen“ und der „Warschauer Pakt“ gegenüber standen, war für die meisten eine neue Erfahrung. Nach Besichtigung des „Westteiles“, also des amerikanischen Point Alpha Stützpunktes, ging man über den Kolonnenweg der DDR- Grenztruppen, vorbei an den noch erhaltenen Zäunen, Barrieren und einem DDR- Wachturm in das Grenzmuseum, in welchem Relikte der DDR Grenzer dargestellt sind. Das Gesehene war für die Zeitzeugen so interessant und in dieser Tragweite so nicht bekannt, so dass die geplante Besichtigungszeit verlängert werden musste.
Weiter ging dann die Fahrt zur Wasserkuppe, die geplante Route über die Hochrhönstrasse wurde nach einem kurzen, dem Navigationssystem geschuldeten „Abstecher“ in Richtung Kreuzberg (ohne Einkehrschwung), erreicht. Bei dem wunderschönen Wetter waren alle Parkplätze auf der Wasserkuppe belegt, auch für das Parken des Busses war Improvisationskunst gefragt. Man genoss neben vielen anderen Menschen die schöne Aussicht, die spannenden Segelflugstarts und die überraschend kostengünstigen Speisen und Getränke. Über die lila und gelb blühende Hochheide der Hochrhönstrasse erreichte man dann am Nachmittag das Quartier, das 4 Sterne Hotel Sonnentau in Fladungen. Fladungen ist die nördlichste Stadt Bayern, die Einheimischen sprechen von der nördlichsten Stadt Frankens, aber das kommt auf dasselbe heraus.
Es wurden die sehr schönen, gut ausgestatteten Zimmer bezogen und nach dem Abendessen ein traditioneller Rhöner Abend, der vom Hotelier persönlich durchgeführt wurde, genossen. Er gab Lieder aus der Rhön und Anekdoten aus der Gegend zum Besten, der Seniorchef stellte als ehemaliger Bürgermeister von Fladungen diese Stadt und das dort beheimatete Freilandmuseum vor.
Am nächsten Tag stand der Ausflug nach Bad Kissingen auf dem Programm, man erreichte das morgendliche Kurkonzert pünktlich und genoss im Kurpark den kühlenden Schatten und die Musik des Orchesters, das im „Guinness Buch der Rekorde“ den Rekord der meisten Konzerte im Jahr hält. Die Topqualität des Orchesters wurde bei jedem Vortragsstück unter Beweis gestellt, so dass das Orchester mit lang anhaltendem Applaus in die Mittagspause verabschiedet wurde. Die Freizeit in Bad Kissingen wurde von den Teilnehmern je nach Geschmack, Kondition und Durst bei einem kühlen Bier, einem noch kälteren Eis oder zu einer Wanderung zu den Salinen genutzt.
Am Abend stand dann im Hotel unter der bewährten Regie von Gert Mamier der Abend zum 30. Jubiläum an, der von Künstlern und Gaucklern aus dem Teilnehmerkreis gestaltet wurde. Man ließ die Puppen tanzen, es wurde von einem 18 köpfigen, kurzfristig zusammengestellten Männerchor eine Variante des Glöckchens mit Petroleum und Zyankali dargeboten. Da sich im Männerchor auch altgediente Fussballer befanden, wurde der Refrain von Bom, Bom von einem Künstler in Bum, Bum verfälscht, so dass dieser Auftritt leider nicht zu einer Veröffentlichung in DuTube geeignet ist.
Anschließend wurde eine Gerichtsverhandlung, mit Richter, Chefermittler, Zeuge, Anklägerin und Verbrecher lebensnah simuliert, es wurden Geschichten rund um den Angeklagten und dem Zeugen aus den 30 Jahren AH- Ausflügen auf die Schippe genommen. Der Angeklagte wurde zu einem Candle Light Dinner mit der Klägerin zu seinen Lasten verdonnert. Nach vielen Lachern und tosendem Applaus wurde dann der Abend mit Schunkeln, Singen, Klatschen zur Musik von Herzilein beschlossen.
Am Freitag ging die Fahrt durch die schöne Rhönlandschaft über die ehemalige Grenze nach Thüringen, nach Schmalkalden. Dort findet zurzeit die thüringische Landesgartenschau statt. Auch die Stadt Schmalkalden mit Schloss, Kirchen und Altstadt ist sehr sehenswert, es gibt dort neben vielen historisches Fachwerkhäusern auch eins, in welchem Martin Luther gelebt hat. Die schwüle Hitze dieses Tages wurde bei einem Eis und/ oder kühlen Getränken abgemildert, es wurde die Gartenschau, die in 4 miteinander verbundenen, mit Blumen schön gestalteten Parkanlagen durchgeführt wird, besucht und anschließend in der Nougatfabrik noch die Spezialitäten probiert. Am Abend wurden die Bilder des letztjährigen Ausfluges angeschaut und das Endspiel der Champions League verfolgt.
Am Sonntag wurde als Zwischenziel der Rückreise nach Babenhausen das Landesblasmusikfest Bayern in Alzenau angesteuert. Auf den Bühnen auf dem Marktplatz und im Festzelt wurde Blasmusik aus der höchsten Leistungsklasse dargeboten, es traten auch internationale Orchester im Wettbewerb gegeneinander an. Diese musikalischen Darbietungen waren so hörens- und sehenswert, dass der Besuch der Landesgartenschau Bayern, die auch in Alzenau stattfindet, auf ein „nächstes Mal“ verschoben wurde. Nach dem Anschauen des Umzuges der traditionellen Blasmusikkapellen gönnte man sich vor der Heimreise noch ein kühles Schlappi im Festzelt und trat dann die nur noch kurze Fahrt nach Babenhausen an.
Wie immer wurde die Reise und der Jubiläumsabend vorbildlich von Gert Mamier vorbereitet und begleitet, es freuen sich alle Teilnehmer schon auf den 31. Ausflug im nächsten Jahr, der nach Mühlhausen, Erfurt, Bad Langensalza (alle in Thüringen) führen wird. (Text / Foto: Wolfgang Herz)
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