Wie das Bauamt dies interpretiert und auslegt haben wir vor einigen Tagen Am Bahnhof erfahren dürfen. Da wurde so ganz einfach und auf die Schnelle eine über 100 Jahre alte historische Lindenallee entfernt, gefällt, zerstört.
Der Originalton vom Amt hierzu - „Bei dem, was wir an der Straße Am Bahnhof planen, sind die Bäume hinderlich“ - und weil etwas hinderlich ist und nicht in die Planung eingebunden werden kann (können die nicht oder wollen die nicht ?) wird es entfernt/ausgelöscht, oder wie hier ein gewachsenes zu Babenhausen gehörendes Ortsbild mit 17 Linden ausradiert. Für die Verwaltung und das Bauamt spielt es scheinbar keine Rolle mehr wie viele Bürger, insbesondere die sog. „Alteingesessene Babenhäuser“ ihre Kernstadt sehen und erhalten wissen wollen. Dieses Gefühl für die Stadt, unsere Stadt, ist offensichtlich bei diesen Entscheidungsträgern abhanden gekommen, oder war nie da.
Die Linden sollen in einem relativ schlechten Zustand gewesen sein? Wie, relativ gemessen an dem was die Strategen und deren Operateure in ihrem Wurzelbereich ohne Rücksicht auf Verluste vorhatten?! Hut ab vor dieser Theorie, die nicht die Art der Operation/Bauausführung in Frage stellt, sondern dem „Kurpfuscher“ freie Hand lässt relativ gesunden Bäumen durch sein planbares Unvermögen schon vorher den Todesstoß zu versetzen.
Das positive ist, lt. Bauamt muss der Alleencharakter Am Bahnhof wieder hergestellt und erhalten bleiben. Hierzu werden später acht Feldahornbäume gesetzt, davon vier am Bahnhofvorplatz. Aber wie die vier verbleibenden Bäume Am Bahnhof wieder eine Alle ergeben sollen, wird wohl das Geheimnis von Bauamt, Denkmalpflege und Naturschutzbehörde bleiben.
In den bisher veröffentlichten Plandarstellungen, den Ortsterminen und Informationen sollte max. das Fällen von drei Linden den Wendekreis der Gelenkbusse vor dem Bahnhof ermöglichen. Warum diese „Aufrundung“ von drei auf 17 selbst Entscheidungsträger im Stadtparlament überraschte, wird ein weiteres Rätsel bleiben.
Da passt auch dazu, dass die Stadtverwaltung weder die Bürger noch den Ortsbeirat rechtzeitig umfassend informiert hat. Da wird die Kernstadt mit Parkplätzen zu gepflastert und dafür Grün- und Erholungsfläche geopfert (wer hat eigentlich die an der Lache / Ostring genehmigt?). Die Kinder haben jetzt im Schwanengraben die Auspuffabgase vor der Nase, statt offene Grünfläche. Der Herrengarten ist ausgeästet, begradigt und wird jetzt systematisch zu gemüllt und zum Schluss, jedoch nicht zuletzt der rechteckig/quadratische neue Kindergartenklotz in der Ludwigstrasse bildet den künstlerischen Kontrast zur Altstadt, zum Brechturm und der Stadtmauer, usw., usw. Aber was wundert mich dies noch, da die Empfindungen der Bürger bei Baumaßnahmen die das Stadtbild verändern nur „hinderlich“ sein können. Mir macht dies etwas aus, da hier unwiderruflich Erkennungsmerkmale meines Babenhausens verloren gehen. Manfred Weber
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Rubrik: Leserbriefe
23.01.2014
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