Grundstücksskandal Frauenborn

Vor über einem Jahr wurden Umstände bekannt, wonach eine städtische Grünfläche Im Frauenborn in ein bis heute noch nicht entstandenes Baugrundstück umgeplant werden soll: Wurden im Neubaugebiet Lachewiesen Grundstückspreise von 250 bis 300 Euro verlangt, sollte ein Großteil des neu zu schaffenden Baugrundstückes nur 15 Euro pro Quadratmeter kosten.

Während anderen Interessenten durch die damalige Bürgermeisterin Coutandin schriftlich mitgeteilt wurde, dass ein Erwerb erst möglich sei, wenn Baurecht entstanden ist, fand vorher bereits die notarielle Beurkundung eines Kaufvertrages  für den Sohn des damaligen Bauamtsleiters statt. Baurecht ist bis heute nicht entstanden.
Auch einen Nachweis, dass dieses Grundstück jemals offiziell ausgeschrieben war, bleibt die Stadt bis heute schuldig. Desweiteren wurde eine Selbstanzeige durch die damalige Bürgermeisterin Coutandin angekündigt, welche aber seltsamerweise über Monate nie abgegeben wurde.
All diese Ungereimtheiten haben wir über verschiedene Kanäle an Vertreter der Stadt kommuniziert. Trotzdem begann die Stadt mit der  Umsetzung ihrer Grundstücksplanung und beschloss die Änderung des seit über 30 Jahren bestehenden Bebauungsplanes. Aber es kam noch schlimmer: In den Unterlagen zur Offenlage wurde das Haus des Nachbargrundstückes unterschlagen, die verlaufende Hochspannungsleitung falsch dargestellt und genaue Angaben zu Größe und Lage des Grundstückes schlicht weggelassen.
Über ein Dutzend Anwohner und Bürger haben in der Offenlegungszeit im Mai 2015 gegen die Umplanung Einspruch erhoben. Bis heute gab es hierzu seitens der Stadtverwaltung keinerlei Antwort. Bemerkenswert daran war übrigens, dass die Einsprüche an das Bauamt zu richten waren, dessen damaliger Leiter ja aktiv mit der  Planung betraut war und dessen Sohn gleichzeitig Käufer wurde.
Diese Umstände veranlassten uns als betroffene Anwohner, eine umfangreiche Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Kommunalaufsicht des Landkreises einzureichen.
Gegen den Widerstand der SPD-Fraktion wurde durch die Freien Wähler im Stadtparlament ein Akteneinsichtsausschuss durchgesetzt, welcher zu klären hat, wie Kaufpreis und Vergabe zustande kam.
Dieser Ausschuss tagt nun am Dienstag, den 10. November um 19.30 Uhr im Sitzungsaal des Rathauses. Diese Gelegenheit wollen wir als betroffene Bürger nutzen und unsere Sicht der Dinge vortragen. Mit dem Ausschussvorsitzenden ist vereinbart, dass wir als Bürger der Stadt Babenhausen zu Wort kommen. Seien Sie gerne dabei…

Frank Beck, Renate Stocker,  Dr. Andreas Stocker

 

Kommentare

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07. November 2015 - 15:33

Grundstücksskandal Frauenborn

Man kann Mitbürgern gegenüber, die die Hartnäckigkeit besitzen solche Vorgänge aufzudecken, nur sehr dankbar sein. Man fragt sich aber, was liegt denn noch alles im Argen, wenn solche Vorgänge möglich sind ? Wer überprüft denn die Vergabe der Dachwohnungen im neuen Gebäude auf dem alten Feuerwehrplatz ? Leider gibt es auch in diesem Zusammenhang viel Getuschel über Gemauschel. Wir Bürger sollen aber viel Vertrauen zu unseren Vetretern im Stadtparlament aufbringen. Vertrauensfördernd sind solche Vorgänge natürlich nicht. Die Aktivitäten der Freien Wähler sehe ich etwas zurückhaltender. Zu lange war diese Partei auch in der Allianz und will nun mit allen Entscheidungen nichts mehr zu tun haben. Liegt es daran, dass im nächsten Frühjahr Wahlen anstehen und man deshalb Verantwortungen bei anderen ablädt ? FJ Gruber



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