Während anderen Interessenten durch die damalige Bürgermeisterin Coutandin schriftlich mitgeteilt wurde, dass ein Erwerb erst möglich sei, wenn Baurecht entstanden ist, fand vorher bereits die notarielle Beurkundung eines Kaufvertrages für den Sohn des damaligen Bauamtsleiters statt. Baurecht ist bis heute nicht entstanden.
Auch einen Nachweis, dass dieses Grundstück jemals offiziell ausgeschrieben war, bleibt die Stadt bis heute schuldig. Desweiteren wurde eine Selbstanzeige durch die damalige Bürgermeisterin Coutandin angekündigt, welche aber seltsamerweise über Monate nie abgegeben wurde.
All diese Ungereimtheiten haben wir über verschiedene Kanäle an Vertreter der Stadt kommuniziert. Trotzdem begann die Stadt mit der Umsetzung ihrer Grundstücksplanung und beschloss die Änderung des seit über 30 Jahren bestehenden Bebauungsplanes. Aber es kam noch schlimmer: In den Unterlagen zur Offenlage wurde das Haus des Nachbargrundstückes unterschlagen, die verlaufende Hochspannungsleitung falsch dargestellt und genaue Angaben zu Größe und Lage des Grundstückes schlicht weggelassen.
Über ein Dutzend Anwohner und Bürger haben in der Offenlegungszeit im Mai 2015 gegen die Umplanung Einspruch erhoben. Bis heute gab es hierzu seitens der Stadtverwaltung keinerlei Antwort. Bemerkenswert daran war übrigens, dass die Einsprüche an das Bauamt zu richten waren, dessen damaliger Leiter ja aktiv mit der Planung betraut war und dessen Sohn gleichzeitig Käufer wurde.
Diese Umstände veranlassten uns als betroffene Anwohner, eine umfangreiche Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Kommunalaufsicht des Landkreises einzureichen.
Gegen den Widerstand der SPD-Fraktion wurde durch die Freien Wähler im Stadtparlament ein Akteneinsichtsausschuss durchgesetzt, welcher zu klären hat, wie Kaufpreis und Vergabe zustande kam.
Dieser Ausschuss tagt nun am Dienstag, den 10. November um 19.30 Uhr im Sitzungsaal des Rathauses. Diese Gelegenheit wollen wir als betroffene Bürger nutzen und unsere Sicht der Dinge vortragen. Mit dem Ausschussvorsitzenden ist vereinbart, dass wir als Bürger der Stadt Babenhausen zu Wort kommen. Seien Sie gerne dabei…
Frank Beck, Renate Stocker, Dr. Andreas Stocker
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