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Rubrik: Leserbriefe 06.04.2018

Leserbrief zur Stellungnahme der SPD Babenhausen „Entwicklung Gärtnereigelände – einmalige Chance vertan“ (BZ 29.03.2018)

Die Sitzung der Stadtverordneten zum Thema Gärtnereigelände in Babenhausen konnte ich als Zuschauer verfolgen und ich muss Folgendes dazu feststellen:
Die Aussagen der Vorsitzenden des Bauausschusses in der oben genannten Stellungnahme sind falsch. Sie sagt, die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung habe beschlossen, ein „reines Wohngebiet“ zu entwickeln („Die Entscheidung ist gefallen…“). Was beschlossen wurde, ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes und zwar nicht mit der Vorgabe zu einem „Reinen Wohngebiet“, sondern zu einem „Allgemeinen Wohngebiet“ gemäß §4 Baunutzungsverordnung.
Die Begriffe „Reines Wohngebiet“ und „Allgemeines Wohngebiet“ sind Definitionen  aus der Baunutzungsverordnung, die nicht nach Belieben umgedeutet werden können. Diese beiden Gebiete unterscheiden sich wesentlich.
„Allgemeines Wohngebiet“ beinhaltet neben „Wohnen“ z.B. auch  „…Anlagen für soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke“ und  „..die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störenden Handwerksbetrieben“. Und „Läden“ bedeutet hier: Märkte bis zu einer Verkaufsfläche von 700 m².
Die genannten Stichworte zeigen, dass nichts im Wege steht, hier Ärzte und Läden usw. anzusiedeln. Also, keine Angst, Babenhausen wird nicht zur reinen Schlafstadt, deren Bewohner in Frankfurt arbeiten, in Dudenhofen einkaufen und in Babenhausen schlafen. Was mich ängstigt, ist, dass solche Falschaussagen von der Vorsitzenden des Bauausschusses und dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion kommen.
Dipl.-Ing. Kurt Schlösser
Architekt
Babenhausen

Kommentare

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07. April 2018 - 22:35

Einwand von Hr. Schlösser zu SPD Pressemitteilung

Sehr geehrter Herr Schlösser,
herzlichen Dank für die Richtigstellung der Fakten. Gott sei Dank gibt es neben dem parteipolitisch geprägten "Lärm" auch noch wirkliche Fachleute. Fachleute, die auch noch wissen von was sie reden. In der Babenhäuser Politiklandschaft, würden Sie mit Ihrer fachlichen Kompetenz zu einer vom Aussterben gehörenden Spezies gehören. Ich kann Sie daher nur bitten auch in Zukunft genau hinzuschauen wenn es um bauliche Angelegenheiten geht.
Dankbarer Gast

08. April 2018 - 22:00

Einwand von Herrn Schlösser zur SPD Pressemitteilung

Sehr geehrter Herr Schlösser, ganz lieben Dank für Ihre Ausführungen und insbesondere für die ausführliche Klarstellung des Sachverhaltes.
Ich habe mir nach erwähnter Sitzung den § 4 der Baunutzungsverordnung besorgt und mit Interesse zur Kenntnis genommen.
Wie von Ihnen und den Stadtverordneten der "Mehrheitsfraktion" ausführlich dargelegt, beinhaltet der Begriff "allgemeines Wohngebiet" wirklich alle notwendigen Einrichtungen, Läden usw. Auf diesem innerstädtischen "Sahnestückchen" sind Gewerbe- und Ladenflächen von nahezu 2.800 qm - wie ursprünglich geplant bzw. gewünscht - wirklich fehl am Platz und wahrlich kein Frequenzbringer, sondern sie bedeuten vielmehr für unsere Fußgängerzone das absolute Todesurteil.

Was mich bestürzt, ist die Arroganz und Überheblichkeit mit der man uns Bürgern dieses Projekt schmackhaft und reizvoll machen will und uns suggeriert, dass man hier eine einmalige Chance versäumt, weil angeblich die Mehrheit der 17.000 Babenhäuser Bürger dies begrüßen würde???! Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Bürgerversammlung am
22. Januar 2018, die seitens des Stadtverordnetenvorstehers einberufen wurde. Da bekamen die Verfechter des geplanten Geländes "Alte Gärtnerei" -wenn ich mich recht erinnere - keine stehenden Ovationen seitens der Babenhäuser Bürger.

Wenn ich mir schon eine Wohnung in der Innenstadt leisten würde, dann ganz bestimmt nicht, wenn im Erdgeschoss große Ladengeschäfte, Lokale, eine große Tiefgarage und vieles mehr meinen geruhsamen Feierabend bereichern würden. Ich würde lieber in der nahegelegenen Fußgängerzone bei einem gepflegten Bier und einem gemütlichen Abendessen meinen Feierabend ausklingen lassen. Wir brauchen keine weiteren "Bausünden", wie z.B. unseren städtischen Prachtkindergarten in unserem liebenswerten Babenhausen.

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