Die Stadt Babenhausen strebt für das Kindergartenjahr 2016 / 2017 einen Versorgungsgrad im Ü3-Bereich von 100 Prozent an. Doch lediglich in der Kernstadt wurden zwei Gruppen in der Evangelischen Kindertagesstätte zusätzlich geschaffen und in der Danziger Straße wird die im vergangenen Jahr geschlossene Gruppe durch Umbaumaßnahmen wieder eröffnet.
Doch was ist mit den Stadtteilen? Die Kindergärten sind in den Stadtteilen meist jetzt schon bis auf den letzten Platz gefüllt und es gibt Neubaugebiete in Hergershausen (160 Bauplätze), Harpertshausen (24 Bauplätze), Harreshausen (43 Bauplätze) und Langstadt (26 Bauplätze).
Aus den Wortmeldungen der Zuhörer ging hervor, dass die Eltern in Harpertshausen dringend eine längere tägliche Betreuungszeit benötigen. Und meiner Meinung nach wird es in Langstadt zu einem großen Engpass im Ü3-Bereich kommen. Eine geringe Zahl von Abgängern steht einem großen Zuspruch von Neuanmeldungen gerade auch durch das Neubaugebiet gegenüber. Herr Knoke verwies hierbei auf die Schaffung neuer Betreuungsplätze in Babenhausen. Doch kann dies die Lösung des Problems sein?
In Babenhausen selbst wird es einen immensen Zulauf durch die Neubaugebiete in den Lachewiesen (171 Bauplätze) geben. Außerdem warten nach Aussage teilnehmender Eltern in Babenhausen viele Kinder auf einen Ü3-Platz. Diese Kinder belegen zum Teil weit über den dritten Geburtstag hinaus einen Krippenplatz, den sie aufgrund des Alters gar nicht mehr bräuchten, der aber dennoch mit den hohen U3-Gebühren von den Eltern bezahlt werden muss.
Von diesen Missständen abgesehen: Was wird mit den Kindern aus den großen Neubaugebieten passieren? Wo finden diese ihren Betreuungsplatz?
Ich habe mir von diesem Abend verbindliche Auskunft erhofft, zumal aus dem von der Verwaltung erstellten Kinderbetreuungskonzept klar hervorgeht, dass es für die Stadtteile ebenso einen Mangel an Betreuungsplätzen gibt, wie auch für die Kernstadt. In einer familienfreundlichen Stadt müssen Eltern doch unbedingt rechtzeitig konkrete Zu- oder Absagen erwarten können, um den Wiedereinstieg in den Beruf planen zu können. Sie brauchen aber vor allem ausreichend Plätze. Es ist spätestens jetzt ein Plan erforderlich, wie die prognostizierten Lücken in den folgenden Jahren – besonders bei den Überdreijährigen – geschlossen werden können.
Hierbei bedauerlich ist, dass die Alternative eines Wald- oder Bauernhofkindergartens schon so lange in der Schublade schlummert, mit Verweis darauf, „Eltern“ hätten dies seinerzeit „abgelehnt“. Doch durch den aktuell dringenden Handlungsbedarf, muss diese Option schnellstmöglich wieder aufgegriffen werden.
Kathrin Sachs
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