Turnverein 1891 Babenhausen: Besondere Auszeichnungen beim Neujahrsempfang

Landrat Klaus Peter Schellhaas zeichnete Ute Teuchner mit dem Sportehrenpreis des Landkreis Darmstadt-Dieburg aus. Damit würdigte der Kreis die langjährige Vorsitzende des Turnverein 1891 Babenhausen für sportliches und soziales Engagement im Ehrenamt.

„Längst überfällig und hochverdient!“ nannte Landrat Klaus-Peter Schellhaas der Ehrenpreis, mit dem er Ute Teuchner beim Neujahrsempfang des Turnvereins auszeichnen durfte. Er verlieh ihr den Sportehrenpreis des Landkreises Darmstadt-Dieburg für ihre Verdienste, die sie in den über 50 Jahren seit Eintritt in den Verein geleistet hatte.

Nur stichpunktartig „arbeitete er die lange Liste ab“, die Teuchners Wirken im Sportbereich aufzählten. „Aktiv“ war sie seit dem Eintritt im zarten Alter von acht Jahren immer: erst als Turnerin und Jazztänzerin, doch schon mit 15 Jahren als Übungsleiterin im Kinderturnen. Von 1983 bis 1990 baute sie die Sportgruppe für Geistig Behinderte auf und war deren Übungsleiterin. Parallel dazu entstand ab 1986 die Sportgruppe für Seniorinnen, deren Übungsleitung sie ebenfalls übernahm. Seit 1983 leitet sie bis heute die Fitnessgymnastik. Schon früh hatte sie außerdem Ämter im Verein angenommen: so war sie von 1978-1988 Jugendwartin und seit 1988 ist sie Vorsitzende des Vereins. Hierbei hat sie jedoch eine gravierende Änderung eingeführt, als sie das Amt von ihrem Vater übernahm: da ihr Teamarbeit schon immer sehr wichtig war, führte sie ein Vorstandsteam mit drei gleichberechtigten Vorsitzenden ein. Dieses Führungsmodell hat sich entgegen vieler Bedenken als sehr dynamisch für die Entwicklung des größten Babenhäuser Vereins herausgestellt.
„Inklusion und Integration“, „Behindertensport“ und „Prophylaxe“ waren für Ute Teuchner bereits umgesetzte Ziele, als andere Vereine erst anfingen, darüber nachzudenken. Sie war (und ist hoffentlich noch lange) Motor für Vieles und auch auf Kreis- und Landesebene stark eingebunden, wofür ihr auch schon etliche Ehrungen zugeteilt wurden. Der Sportehren- Preis werde an Menschen verliehen, die sich für Menschen, Initiativen und Institutionen einsetzten und mit herausragenden Leistungen verdient machten, fuhr Schellhaas fort. Teuchner habe immer ein offenes Herz und bringe viel Wärme in den Verein, schließt er seine Ansprache und erntet dafür von den Gästen der kleinen Feier viel Applaus. Ute Teuchner bedankt sich gerührt und freut sich, als erste Frau diesen Preis zu erhalten. Ihr sei es immer auch wichtig gewesen, dass auch Frauen „vorne dran stehen“. Sie bedankt sich bei Ihren Eltern, die sie von Anfang an unterstützt haben und auch selbst als gute Vorbilder aktiv am Vereinsleben teilnahmen. An ihre Kinder habe sie die Liebe für den Sport wohl weitergegeben und so verzichte sie auch verständnisvoll auf die Anwesenheit ihrer Söhne, die derzeit im Skiurlaub seien, fügt sie augenzwinkernd hinzu. Sie bedankte sich auch bei ihren beiden Vorstandskollegen Amelie Kley und Bert Bernhardt, die stets kompromissbereit und fair neue Ideen aufnehmen und mit ihr an der Umsetzbarkeit vieler Novitäten arbeiten. „Dabei machen wir mehr als „nur Sport“: Kooperationen mit Schulen und Kindergärten, der Behindertensport – all das gehört zur gesellschaftspolitischen Aufgabe eines Vereins. Wir kommen auf die Welt, leben hier, nehmen viel und sollten deshalb auch möglichst viel geben!“ Dieses Engagement und Herzblut bringt Teuchner auch in ihren Beruf als Förderschullehrerin mit ein. Es scheint also mehr „Berufung“ als nur „Beruf“ zu sein. Teuchners Augen leuchten, wenn sie davon erzählt, was der Verein noch alles vorhabe und sie verweist auf den Workshop zur Leitbild-Entwicklung, der kürzlich stattgefunden hat und dessen Ergebnisse erst noch der Öffentlichkeit präsentiert werden müssen.
Doch nicht nur sie sollte an diesem Nachmittag im Clubraum ausgezeichnet werden. Gerhard Heil vom Vorstand des Sportkreises Darmstadt Dieburg überreichte im Namen des Landessportbunds dreimal die Ehrenurkunde und Ehrennadel an Aktive und Übungsleiter aus dem Verein. Amelie Kley wurde für ihre Verdienste als Vorsitzende, Thea Scharwinski als Finanzwirtin und Stefan Kratz als kooptiertes Vorstandsmitglied ausgezeichnet.
Reinhard Rupprecht bringt in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Achim Knoke die Glückwünsche der Stadt. Dabei erinnert er sich noch an die ersten Überlegungen des Vereins aus dem Jahre 1993, wo sogar ein Neubau an einem anderen Standort in Erwägung gezogen wurde, als die Räumlichkeiten an der Fahrstraße zu eng wurden und auch dringend einer Runderneuerung bedurften. Mit 1815 Mitgliedern sei der TVB der mit Abstand größte Verein im Stadtgebiet und gehe mit großem Elan und viel sozialem Engagement als Vorbild voraus. Rupprecht überbrachte auch den Dank der städtischen Gremien, denn die oft hart erkämpften Verbesserungen des Vereins kämen natürlich vielen Bürgern zugute. Nicht nur für das kommende Jahr wünschte Rupprecht dem Verein und all seinen Mitgliedern und Verantwortlichen alles Gute, viel Kraft und Gesundheit.     kb

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