„Wir werden im kommenden Jahr eine Lücke von mehr als 60 Kita-Plätze im Stadtgebiet haben. 13 Plätze fehlen im Stadtteilverbund Kernstadt / Harreshausen, 30 in Hergershausen / Sickenhofen und 23 in Langstadt / Harpertshausen.“ Für diese Stadtteile müssten jetzt schnell und gezielt Lösungen gefunden werden. Das vorliegende Konzept sehe jedoch keine dringliche Herangehensweise vor. „Aber: Die Kinder sind ja bereits geboren. Und sie haben einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Und dieser soll - wenn es nach der Losung der Stadt geht - sogar wohnortnah sein.“
Trotzdem habe das Konzept der Stadt abermals lediglich eine Anzahl von Prüfaufträgen zu Neubauten und Waldkindergärten parat. Hier sei keine kurzfristige Durchführbarkeit möglich. „Gerade beim Standort Hergershausen, in Verbindung mit Sickenhofen, hätte man den jetzt ins Spiel gebrachten Neubau schon vor zwei Jahren einleiten müssen. Spätestens da haben uns nämlich zu guter Letzt auch die Elternproteste deutlich gezeigt, dass die Plätze knapp sind in diesem Ort mit dem großen Baugebiet.“ Dass man erst jetzt die Notwendigkeit sehe, versteht Eckert nicht. „Mit der Realisierung eines Neubaus dort ist nicht innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre zu rechnen. Das kann schon zu spät sein, passt aber zu der von der Allianz gewollten zeitlichen ‚Streckung' von Investitionen in diesem Bereich.“ Ähnliches gelte für die Kitas im Einzugsgebiet des Baugebiets Lachewiesen, das schon jetzt von jungen Familien bezogen wird. „Spätestens mit der erzwungenen Schließung der fünften Notgruppe in der Kita Danziger Straße hätte man über die Schaffung zusätzlicher Plätze nachdenken müssen. Und wenn dies schon baulich in der Danziger Straße nicht möglich ist, dann doch wenigstens in der Kita Harreshausen, in deren Umfeld ebenfalls zwei neue Wohngebiete entstehen.“
Das Konzept der Stadt zum Ausbau der Betreuung von Kindern von 1-6 Jahren in den Kitas sieht ferner Waldgruppen in der Kernstadt und verschiedenen Stadtteilen vor, weitere Containerlösungen, den Erhalt der Kita im Sophie-Kehl-Weg und eine finanzielle Unterstützung bei einer Erweiterung des Evangelischen Kindergartens.
„Eine familienfreundliche Stadt will man sein, lautet die löbliche Zielsetzung der politisch Verantwortlichen in dieser Stadt. Wort und Tat - wie so oft bei der Allianz für Babenhausen - driften auch hier weit auseinander. Statt moderat angepasster Kita-Gebühren wurden die Eltern Anfang des Jahres ordentlich und unverhältnismäßig stark zur Kasse gebeten. Und jetzt verabschiedet man sich auch zusehends von der Zielsetzung der „kurzen Beine, kurzen Wege“, indem man an zentralen Stellen Neues plant.“ Der Gesichtspunkt der wohnortnahen Betreuung müsse dringend wieder aufgegriffen werden.
„Nachdem wir uns mit dem Zentralbauwerk Kita Kunterbunt bereits finanziell massiv verausgabt haben, müssen wir jetzt schauen: ‚Wo geht noch was an den bestehenden Standorten? Anbau, Aufstockung, Erweiterungsmodule, dies alles so kostengünstig wie möglich - diese Optionen müssen überprüft werden.“
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
24.07.2014
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