Spielplatz Potsdamer Straße: Wurde der Mehrgenerationenspielplatz „schwarz” gebaut?

Muss der Mehrgenerationenspielplatz an der Potsdamer Straße in einen Kleinkinderspielplatz umgebaut werden? Dies wird nun vor dem Verwaltungsgericht in Darmstadt geklärt.     Foto: hz

Bei der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause berichtete Bürgermeister Achim Knoke über ein Lärmgutachten, mit welchem sich der Magistrat in seiner Sitzung vom 6. Juli auseinandergesetzt habe. Das Gutachten wurde erforderlich, teilte der Bürgermeister mit, da die Lärm-immission eines Gerätes auf dem Spielplatz an der Potsdamer Straße von Anwohnern beanstandet wurde. Nach Rücksprache mit dem Hersteller sei es bislang lediglich bei zwei Geräten dieser Bauart zu Beanstandungen gekommen, einmal handelte es sich um „falscher Alarm“, ein anderes Mal reichte Teflon Spray aus um das Problem zu beheben.

In seinem „Bericht aus dem Magistrat“ informierte Bürgermeister Achim Knoke die Stadtverordnetenversammlung allerdings nicht, dass die Beanstandungen über die angesprochene Lärmimmissionen des Spielgerätes hinaus gehen. Beanstandungen die nun das Verwaltungsgericht Darmstadt klären muss, denn mittlerweile wurde dort Klage eingereicht.
Nach Ansicht der von Seiten der Anwohner beauftragten Rechtsanwaltskanzlei HFK aus Düsseldorf, entspricht der Bau des Mehrgenerationenspielplatzes nicht dem Bebauungsplan der Stadt Babenhausen, das heißt der stadteigenen Satzung. Zudem ist der Mehrgenerationenspielplatz nach Ansicht der Kanzlei „schwarz“ gebaut worden.
Aus Sicht der Kanzlei habe man sich eklatant über die Satzung, die Bauordnung und die Gestaltungsplanungen hinweggesetzt. Die Auswirkungen des satzungswidrigen und genehmigungswidrigen Baus würde zu Lasten der Anwohner gehen, so die Kanzlei.
Nach der Grundstücksangelegenheit „Im Frauenborn“, die zur städtischen Selbstanzeige bei der Staatsanwaltschaft führte, einen Akteneinsichtausschuss nach sich zog und in den Sitzungen des Stadtparlaments nach wie vor kontrovers diskutiert wird, beschäftigt nun eine weitere baurechtliche Angelegenheit die Justiz.
Ob die Stadt Babenhausen den Mehrgenerationenspielplatz Potsdamer Straße nun in einen Kleinkinderspielplatz umbauen muss, entscheidet das Verwaltungsgericht Darmstadt. Teflon Spray reicht in dieser Angelegenheit wohl nicht mehr aus.       hz

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
CAPTCHA
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
2 + 2 =
Lösen Sie diese einfache mathematische Aufgabe und geben das Ergebnis ein. z.B. Geben Sie für 1+3 eine 4 ein.
05. Oktober 2016 - 11:58

Was nicht passt, wird passend gemacht.

Zitat aus der Niederschrift der Ortsbeiratssitzung Kernstadt, vom 06.09.16: "Herr Gebhardt fragt nach dem Sachstand „Mehrgenerationen-Spielplatz“ in der Potsdamer Straße (angebl. illegal erbaut). Hier soll der Bebauungsplan nachträglich geändert werden." - Zitat Ende Das hinterlässt ein sehr fades Gschmäckle auf der Wählerzunge. Aber sicherlich wird die Änderung unter Einhaltung geltenden Rechtes stattfinden, oder?

16. August 2016 - 14:05

Wen wundert`s...

Der vorliegende Fall zeigt einmal mehr, dass zu Zeiten von Bürgermeisterin Coutandin und des damaligen Bauamtsleiters, Dinge auf den Weg gebracht wurden, ohne auf Belange und Interessen von Bürgern und Anwohnern Rücksicht zu nehmen. Wer nach "Gutsherrenart" die Belange und Befindlichkeiten der eigenen Bürger mit Füßen tritt, bekommt irgendwann seine Quittung. Ich bin mal gespannt, was in nächster Zeit noch so alles hochkommt. Immerhin haben nun betroffene Babenhäuser Anwohner verstanden, das durch Öffentlich-Machung der Allgemeinheit vor Augen geführt wird, wie die Rathausspitze wirklich agiert.



X