Die Forderung von Freien Wählern und CDU, die Kosten für die Kitas um mehr als 700T€ zu senken und die Einkommensabhängigkeit bei der Gebührenerhebung abzuschaffen, hätte eine massive Anhebung der Kitagebühren und somit eine enorme Mehrbelastung für einen Großteil der Eltern bedeutet. Gerade Geringverdiener wären überproportional benachteiligt worden.
Aufgrund der Widerstände gegen diese unsoziale Entwicklung wurde die Beschlussfassung über die neuen Gebühren vertagt und eine Kita-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Diese tagte regelmäßig mit dem Ziel, die Kosten in diesem Bereich zu senken, aber auch den Wünschen der Eltern und Kinder Rechnung zu tragen. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Kommunalpolitikern, Fachleuten der Verwaltung, dem Kindergartenträger ASB und Elternvertretern zusammen.
Beschlossen wurde die Reduzierung der buchbaren Stundenmodelle auf jeweils 5/7/9 Stunden. Damit kann der ASB sein Personal effizienter einsetzen und damit Kosten sparen. Die vorher viel gelobte Flexibilität bei den Betreuungsstunden wurde damit jedoch eingeschränkt. Für die Eltern, die eine Grundbetreuung von 5 Std. benötigen, wird es günstiger - und zwar bei U3 und Ü3. Das sind nach ASB Statistik sehr viele. Auch für die untere Einkommensgruppe (es wird zwei Einkommensgruppen geben) wird es günstiger oder nur minimal teurer. Die größten Erhöhungen sind bei denjenigen zu verzeichnen, die 6 oder 8 Stunden benötigen oder das 7/9 Stunden Modell in der höheren Einkommensgruppe buchen (müssen).
Die SPD begrüßt grundsätzlich diesen Kompromiss. „Zwar sind wir leider noch weit entfernt von unserer Forderung, die Kinderbetreuung auch in Hessen gebührenfrei zur Verfügung zu stellen“, so Peter Roth, Fraktionsvorsitzender der SPD. „aber ein wichtiger Schritt wurde gemacht.“ Roth sieht aber noch weiteres Potenzial im Bereich der U3-Betreuung. Bei einer Tagespflegemutter beispielsweise zahlen Eltern pro Betreuungsstunde 0,75 €, wenn ein weiteres Kind im Kindergarten ist. Bei nur einem U3-Kind würden Eltern pro Stunde 1,50 € bezahlen. Im Vergleich kostet die Betreuungsstunde in der Kita für ein U3-Kind 2,40 Euro. Die Tagespflege ist also deutlich günstiger und zeitlich variabler. Die Eltern zahlen nur die vereinbarte Betreuungszeit und besondere Absprachen mit den Tagesmüttern sind auch jederzeit möglich. Seit einiger Zeit gibt es in Babenhausen-Langstadt das „Pflegenest” (Zusammenschluss von drei Tagesmüttern in kindgerecht gestalteten Räumen).
„Die hohe Nachfrage zeigt, dass dies eine sinnvolle Ergänzung zur Kita ist“, so Roth. „Wir wollen dieses von uns initiierte Projekt „Pflegenest” auch anderen Tagesmüttern ermöglichen. Bei „Pflegenestern” zahlt die Stadt nur die Miete für Haus oder Wohnung und die Nebenkosten. Deshalb wollen wir mit aller Kraft den Ausbau der „Pflegenester” vorantreiben. Damit gibt es eine weitere
Alternative für die U3 Betreuung.“
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Rubrik: Politik und Parteien
05.05.2017
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