Stellungnahme der CDU Babenhausen: Viel Wind und viel Geld für vier Przewalski-Pferde

„Lasst die Pferde nach Babenhausen kommen - doch lasst sie einfach nur in Ruhe!“, so müsste nach Ansicht von CDU-Fraktionsmitglied Günther Eckert das Motto zur Ansiedlung der Urwildpferde in Babenhausen lauten. „Denn die Initiative des Bundesforstes hat im Grunde nur das eine Ziel, die vor dem Aussterben bedrohten Przewalski-Pferde wieder in der freien Wildbahn zu etablieren“, schreibt Eckert.

Nach erfolgreicher Zucht werde ein Teil der Pferde wieder in ihrer ursprünglichen Herkunftsregion, in der Mongolei, China und Kasachstan, ausgewildert. Bis dahin werden die Tiere auf dem dafür prädestinierten Natura-2000-Gelände geschützt  und auf ihre Auswilderung vorbereitet. „Der Bundesforst hat hierfür bereits für viel Geld einen Sicherheitszaun bauen lassen. Er sollte nach Auffassung der CDU-Fraktion auch für alle weiteren Kosten aufkommen“, meint Eckert. Hier müsse gelten: Wer bestellt, der zahlt.
„Doch so einfach ist es leider nicht. Insbesondere die Bürgermeisterin und mit ihr die Allianz glaubt, dass nun ganze Touristenströme in Babenhausen einfallen. Daher müsse die Stadt unter anderem Parkplätze und ein Besucherzentrum schaffen“. In einem ersten Schritt wurden hierfür bereits 15000 Euro im Haushalt eingestellt. Dass dieses Projekt auch erhebliche Ressourcen in der städtischen Verwaltung binden werde, sei hierbei noch nicht berücksichtigt. Überdies sei sogar ein Gebäude auf dem Kasernengelände als Info-Zentrum ausgewählt worden; ein Vorschlag, der im Parlament keine Mehrheit fand. Zu dieser Planung schreibt Eckert: „Wie man von dort über das Flughafengelände und die geplante Südumgehung zu den Pferden gelangen soll,  blieb schließlich gänzlich unbeantwortet.“ All dies passe nach Überzeugung Eckerts nicht zur aktuellen Situation der Stadt mit ihren leeren Kassen und den vom Landrat eingeforderten Sparmaßnahmen. „Da bleibt kein finanzieller Spielraum für Wünsche rund um das Thema Wildpferde.“
Ein Blick nach Hanau zeige, wie es gehen kann. „Die hier angesiedelten Przewalski-Pferde grasen friedlich vor sich hin und dürfen lediglich an Sonntagen durch organisierte Führungen besucht werden.“
Eckert fordert eine Konzentration auf das Wesentliche. Der Christdemokrat mahnt zu einem Einsatz der finanziellen Mittel für jene Dinge, die den Bürgern wirklich Nutzen bringen. Als Beispiele nennt er eine bessere Versorgung in der Kinderbetreuung und den Ausbau und Erhalt der Straßen und Wege.
„Unsere ablehnende Haltung gegenüber weiteren Ausgaben für das Pferde-Projekt hat uns von der Bürgermeisterin den Vorwurf eingebracht, wir würden die Stadt schlecht reden.“ Eckert kann die Verwendung einer solchen „Verbal-Keule“ in diesem Zusammenhang nicht verstehen. Schließlich gehe es doch darum, Schaden von der Stadt abzuwenden. „Da wird von der Bürgermeisterin zu viel Wind gemacht. Es ist zweckfremd, wenn sie die Wildpferde-Diskussion nun dafür nutzt, sich an der Opposition abzureagieren und damit zum wiederholten Male ihre parteipolitische Neutralitätspflicht verletzt.“ Abschließend fragt sich Eckert, ob wohl den SPD-Bürgermeisterkandidat Achim Knoke das Verhalten der Bürgermeisterin dazu bewogen hat, eingehend in einer Stellungnahme einen „sauberen“  Wahlkampf zu fordern?

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18. April 2014 - 09:53

Seltsam, bei der

Seltsam, bei der Ortsbeiratsitzung der Kernstadt, im Bauausschuss und in der Stadtverordnetenversammlung behauptete ein Stadtverordneter der CDU, dass die Pferde nicht ausgewildert werden, da sie in der Mongolei sonst "im Kochtopf landen".

Der vorgenannte "CDU Bericht aus dem Parlament" über die besprochenen Themen und das Abstimmungsverhalten, habe ich soo nicht in Erinnerung...aber bei insgesamt fast drei Stunden "Przewalski-Diskussion" erhebe ich nicht den Anspruch 180 Minuten die Ohren gespitzt zu haben.

Abschliessend frage ich mich aber, ob hier der Startschuss für einen "unsauberen" Wahlkampf...ach nein, das hinterfrage ich jetzt besser nicht und lösche es...



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